So routiniert wie die FCZ-Frauen ist in Sachen Schweizer Cup kein anderes Team. In den vergangenen 10 Jahren gewannen die Zürcherinnen den Titel 6 Mal. Bei den letzten 6 Austragungen (2020 gab es wegen Corona keinen Final) stand man ausserdem immer im Endspiel.
So auch dieses Jahr. Doch die Vorzeichen sind anders als 2021, als Luzern sich den Titel holte: Gegner ist mit GC der erstarkte Stadtrivale, der die neu geschaffene Regular Season der Women's Super League nur einen Platz hinter Zürich auf Rang 3 abgeschlossen hat. Dass das Spiel im Letzigrund stattfindet, mehrt die Brisanz dieses Derby-Finals noch.
Ljustina gegen Ex-Team
Ella Ljustina, die nach zweieinhalb Jahren beim FCZ seit dieser Saison für GC aufläuft, lässt vor dem Spiel keine Sentimentalitäten zu. «Es ist sicher speziell, schliesslich habe ich beim FCZ tolle Erfahrungen gemacht und viel von erfahrenen Spielerinnen wie Martina Moser oder Fabienne Humm profitiert», sagt die 19-Jährige. «Besonders motiviert bin ich aber, weil es mein erster Cupfinal ist.»
Die kroatisch-schweizerische Doppelbürgerin hat beim 8:1-Kantersieg am Sonntag gegen YB in der Women's Super League mit gleich 4 Treffern mächtig Selbstvertrauen getankt. Beim Nachtragsspiel vom Mittwoch gegen Basel, das mit 0:7 verloren ging, trat GC mit einer U19-Auswahl an. Die Vorbereitungen auf das vorläufige Saison-Highlight sollten auf keinen Fall beeinträchtigt werden.
Captain Walker hofft auf Unbeschwertheit
Für GC-Captain Laura Walker ist klar, dass die Favoritenrolle den FCZ-Frauen gehört, die in der Liga bisher am meisten Treffer (65 in 18 Spielen) erzielt haben. Doch sie sieht durchaus Chancen: Die Hauptprobe gegen den gleichen Gegner in der Meisterschaft konnte GC vor zwei Wochen mit 1:0 überraschend siegreich gestalten. «Wir können Geschichte schreiben für GC, und das wollen wir auch», so Walker.
Die Frauen des FC Schwerzenbach, die später in der GC-Organisation aufgingen, errangen den Cup-Titel letztmals im Jahr 2008.