In der Thuner Stockhorn-Arena steht für die Schweizer Frauen-Nationalteam am Dienstagabend viel auf dem Spiel. Im Rückspiel gegen Tschechien geht es um nichts weniger als das Ticket für die EM-Endrunde im Sommer 2022 in England.
Die Ausgangslage ist nach dem späten Penaltytreffer durch Ana-Maria Crnogorcevic zum 1:1 durchaus ansehnlich. Neben einem Sieg würde auch ein 0:0 reichen. In der Vergangenheit waren die Schweizerinnen dem Druck in entscheidenden Spielen aber nicht immer gewachsen.
In der Vorbereitung auf das Rückspiel war der Umgang mit der Nervosität denn auch ein wichtiger Faktor. Ins Zittern wollen die Schweizerinnen im Berner Oberland gar nicht erst geraten. Wobei: «Das Zittern ist schon da, das ist das, worum es geht», sagte Nati-Trainer Nils Nielsen.
Am besten die Nerven früh beruhigen
Nielsen machte kein Geheimnis daraus, dass seine Spielerinnen höllisch nervös sein werden. «Aber ich will diese Nervosität gar nicht wegnehmen. Es sind diese grossen Gefühle, um die es geht», sagte der Däne. Gleichzeitig erinnerte er ans Hinspiel in Chomutov, in dem Crnogorcevic in der 90. Minute den Ausgleich erzielte. «Das war Druck. Und Ana hat das Tor gemacht.»
Anders als beim Gastspiel in Tschechien spielen die Schweizerinnen am Dienstagabend auf einem Platz, der ihnen liegt. Ohnehin ist Thun in den letzten Jahren zu einer Art Wohlfühloase für die Frauen-Nati geworden. «Die Spielerinnen fühlen sich hier zuhause. Alle Leute hier sind sehr unterstützend. Das kann man nicht kaufen, es ist fantastisch», schwärmte Nielsen.
Helfen würde den Schweizerinnen im Rückspiel ein früher Führungstreffer. «Das würde die Anspannung etwas lösen», blickte etwa Svenja Fölmli voraus. Für die 18-jährige Stürmerin des FC Luzern, die per Ende Saison in die Bundesliga zu Freiburg wechselt, ist aber auch klar, dass «wir über 90 Minuten eine gute Leistung brauchen».
Diese hat Nielsen im Hinspiel gesehen. Man habe bis zur letzten Minute füreinander gekämpft, mehr könne er nicht verlangen, so der Däne. «Das einzige, was nicht akzeptabel ist, ist aufzugeben. Wenn du nervös bist oder einen Fehler machst, hat das für mich keine Bedeutung. Dann muss man zurückkommen und weitermachen.»