Die landesweite Frauen-EURO-Euphorie gipfelte in diesem einen Moment. Am 10. Juli traf Riola Xhemaili in Genf in der 92. Minute zum 1:1 gegen Finnland und sicherte den Gastgeberinnen damit in letzter Sekunde den Einzug in den EM-Viertelfinal.
Mit gut einem Monat Distanz sagt Xhemaili im SRF-Interview: «Ich weiss nicht, was in meiner Karriere noch kommen wird. Aber dieses Tor wird für immer bleiben.» Sie werde nun sogar im Ausland regelmässig erkannt, so Xhemaili. «Jeder hat die Spiele geschaut.» Doch der Klub-Alltag habe sie inzwischen wieder eingenommen, so die 22-jährige Solothurnerin.
Eindhoven muss 3 Gegner aus dem Weg räumen
Ihr Alltag auf Klubebene heisst PSV Eindhoven. In der Vorsaison spielte Xhemaili noch auf Leihbasis für die Niederländerinnen (10 Tore und 6 Vorlagen in 22 Ligaspielen), wurde von diesen aber im Sommer definitiv vom VfL Wolfsburg übernommen. Dank dem 2. Rang hinter Rekord-Champion FC Twente erreichte Eindhoven die Qualifikation für die Champions League.
Eindhoven steigt in der 2. Quali-Runde ein. Diese besteht aus einem Mini-Turnier. Am Mittwoch misst man sich in Schweden im «Halbfinal» mit Manchester United. Im Falle eines Sieges hiesse der nächste Kontrahent im Endspiel Hammarby (SWE) oder Charkiw (UKR). In der 3. Quali-Runde würden Xhemaili und Co. auf ein europäisches Schwergewicht wie zum Beispiel Real Madrid treffen.
Auch wir haben Qualitäten.
Für den Einzug in die CL-Ligaphase muss Eindhoven also 3 Teams aus dem Weg räumen. Ein sehr schwieriges Unterfangen, hat es doch schon der Startgegner in sich. ManUnited hat die englische Super League hinter Arsenal und Chelsea auf Rang 3 abgeschlossen und geht mit neuen Stars wie Fridolina Rolfö als klarer Favorit in die Begegnung.
Doch Xhemaili sagt: «Wir wollen Manchester United am Mittwoch ärgern und versuchen, den Match zu gewinnen.» Die Qualitäten der Engländerinnen seien unbestritten, so Xhemaili, aber: «Auch wir haben Qualitäten.»
In Eindhoven unterschrieben – trotz anderer Angebote
Xhemaili unterschrieb bei PSV Eindhoven kurz vor EURO-Start bis 2028. «Ich hatte andere attraktive Angebote. Aber mein erstes Jahr in Eindhoven hat mir so gut gefallen, ich habe einen Trainer, der voll auf mich setzt, das Team ist super und wir spielen einen schönen Fussball – das alles ist der perfekte Match für mich.» Einen perfekten Match wird Eindhoven am Mittwochabend auch brauchen, wenn der Traum von der Champions League nicht schon frühzeitig platzen soll.