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Nati setzt auf Prävention Kreuzbandrisse im Frauenfussball: Kommt nun das Umdenken?

Im Frauensport sind Kreuzbandrisse viel häufiger als bei den Männern. Die Uefa sieht sich zum Handeln gezwungen.

Beth Mead (England), Vivianne Miedema (Niederlande) oder Giulia Gwinn (Deutschland): Namhafte Spielerinnen verpassten die Fussball-WM in Neuseeland und Australien im vergangenen Sommer wegen Kreuzbandrissen.

Die wegen der langen Ausfallzeit gefürchtete Verletzung ist im Frauensport im Allgemeinen und im Fussball im Speziellen um einiges verbreiteter als bei den Männern. Laut Studien reisst das Band im Knie bei Frauen rund 8 Mal häufiger – in den höchsten Frauen-Fussballligen gab es in den letzten 2 Jahren über 260 Fälle.

Meriame Terchoun war bereits dreimal von Kreuzbandrissen betroffen.
Legende: Die Knie sind grossen Belastungen ausgesetzt Meriame Terchoun war bereits dreimal von Kreuzbandrissen betroffen. Keystone/Michael Buholzer

SFV-Beispiel soll Schule machen

Die Uefa hat deshalb letzte Woche eine Initiative lanciert. Der Verband möchte nicht nur die Gründe stärker beleuchten und eine lückenlose Datenbasis schaffen, sondern vor allem die Prävention vorantreiben.

Wenn man systematisch und regelmässig etwas macht im Präventionsbereich, kann man bis zu 60 Prozent der Verletzungen reduzieren.
Autor: Melanie Pauli Athletiktrainerin der Schweizer Frauen-Nati

Beim SFV rennt die Uefa offene Türen ein. Übungen zur Mobilität und Stabilität der Knie sind beim Frauen-Nationalteam längst Teil des Trainingsprogramms. Ausserdem werden die Bewegungsabläufe der Spielerinnen in Tests einmal jährlich erfasst, wie Teamarzt Bertram Rieger sagt. «Wir schauen dabei Sprung- und Landephasen an.»

Für SFV-Athletiktrainerin Melanie Pauli ist klar: «Wenn man systematisch und regelmässig etwas macht im Präventionsbereich, kann man bis zu 60 Prozent der Verletzungen reduzieren.»

Terchoun hofft auf Verbesserungen

Meriame Terchoun, die schon in jungen Jahren 3 Kreuzbandrisse erlitt und deshalb kurz davor war, die Fussballschuhe an den Nagel zu hängen, begrüsst die eingeleiteten Schritte. Sie fordert indes weitere Verbesserungen beim Training. «Ich spiele jetzt seit eineinhalb Jahren in Frankreich, in einer eigentlich sehr professionellen Liga. Doch es wird noch viel zu wenig auf den weiblichen Körper eingegangen.»

Ob die Häufung der Kreuzbandrisse auch mit dem weiblichen Menstruationszyklus zusammenhängt, ist umstritten. Die Forschung dazu ist noch in den Kinderschuhen, soll aber in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben werden.

SRF zwei, Sportpanorama, 10.12.2023, 18:00 Uhr ; 

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