Am vergangenen Wochenende hat Ana Maria Crnogorcevic mit dem FC Barcelona die spanische Meisterschaft bejubeln können. Die Katalaninnen sind 8 Runden vor Schluss nicht mehr einzuholen. Die Zahlen zum Titelgewinn sind beeindruckend: 26 Spiele, 26 Siege – und ein Torverhältnis von 128:5. Dominanz pur. Aber was ist mit der Konkurrenz?
Diesen Vorwurf müssen sich die Schweizer Nati-Rekordtorschützin und ihr Team öfter gefallen lassen. Es sei wohl auch so, dass die Konkurrenz in der spanischen Liga schwächer sei als beispielsweise in England, wo alles professionalisiert ist, sagt Crnogorcevic. «Dass wir nun aber im Final der Champions League stehen, zeigt, dass wir wirklich gut spielen», findet die 30-Jährige.
Auf dem Weg in den Final, in dem Barcelona am Sonntag in Göteborg auf Chelsea trifft, eliminierten die Spanierinnen unter anderem Manchester City und Paris St-Germain.
Jubelt Crnogorcevic zum zweiten Mal nach 2015?
Der Gewinn des Champions-League-Titels wäre für Barcelona eine Art doppelte Genugtuung. Bereits 2019 hatten die Spanierinnen den Einzug ins Endspiel geschafft, unterlagen Lyon dort aber deutlich (1:4). An den Französinnen gab es in den letzten 5 Jahren in der «Königsklasse» kein Vorbeikommen. Diesmal erwischte es Lyon in den Viertelfinals, wo die Dominatorinnen der letzten Jahre aufgrund der Auswärtstorregel an PSG hängenblieben.
Der Zeitpunkt der Verletzung war doof. Das Team hat gut gespielt, deshalb gab es keinen Grund zu wechseln.
Der letzte Klub, der den Titel vor Lyons Siegesserie gewinnen konnte, war der 1. FFC Frankfurt 2015. Damals mitten drin? Crnogorcevic. Die Bernerin könnte am Sonntag damit bereits zum 2. Mal in ihrer Karriere den bedeutendsten Titel im europäischen Klubfussball gewinnen.
Allerdings rechnet Crnogorcevic am Sonntag nicht mit einem Einsatz. Weil sie im März an einer Wadenverletzung laborierte, verpasste sie den Auftakt in die Achtelfinals – und danach auch die folgenden Partien in der Champions League. «Der Zeitpunkt der Verletzung war doof. Das Team hat gut gespielt, deshalb gab es keinen Grund zu wechseln», sagt die Nati-Spielerin über ihre Ersatzrolle.
Crnogorcevic, deren Vertrag in Barcelona Ende Juli ausläuft, dürfte in dieser Saison trotzdem noch einige Male zum Zug kommen. Bis zum Meisterschaftsende am 26. Juni stehen in der Liga noch 8 Spiele auf dem Plan, zudem der Halb- und eventuell der Final im Cup.