Zum Inhalt springen

Header

Video
YB-Spielerin Eva Bachmann im Porträt
Aus Sport-Clip vom 23.03.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 57 Sekunden.
Inhalt

YB-Spielerin Eva Bachmann Die schnelle und vielbeschäftigte Ostschweizerin in Bern

Flügelspielerin Eva Bachmann ist bei den YB-Frauen der ruhende Pol – und nimmt Sprüche wegen ihres Dialekts gelassen.

Seit einem Jahr spielt Eva Bachmann bei den Young Boys. Durch ihre Schnelligkeit fällt sie auf, ihre genauen Vorlagen, die ruhige Art auf dem Platz – und auch mit ihrem Ostschweizer Dialekt.

«Am Anfang gab es deswegen schon Sprüche», sagt Bachmann und erinnert sich auch an lustige Situationen, als ihr gewisse Wörter oder Ausdrücke der Berner Teamkolleginnen noch nicht geläufig waren. Mittlerweile verstehen sich beide Seiten blendend, und Bachmann ist aus dem YB-Angriff bereits nicht mehr wegzudenken.

Eva Bachmann
Legende: Zug aufs Tor Eva Bachmann ist auch immer wieder im gegnerischen Sechzehner anzutreffen. Keystone

Abstecher in die USA

Ihre Karriere begann bei einem Grümpelturnier des FC Wattwil im Toggenburg: «Meine Kolleginnen spielten in selbst bemalten Leibchen, gewonnen haben wir überlegen mit einem Torverhältnis von +30. Danach suchte die Juniorentrainerin das Gespräch mit meinen Eltern, kurz danach bin ich dem Verein beigetreten.»

Via Ebnat-Kappel, Rapperswil und St. Gallen ging es für Bachmann 2014 für vier Jahre in die USA. An der Niagara Universität im Bundesstaat New York studierte sie Psychologie und spielte im Collegeteam.

Ich achte darauf, dass ich jeden Tag etwas neben dem Sport mache, das mir Freude bereitet.

Die heute 26-Jährige hat in der Fussballwelt schon viel gesehen und erlebt. Auch deshalb ist es ihr ein Anliegen, ihre Erfahrungen weitergeben zu können. Bei der männlichen U14 der Young Boys ist sie Assistenztrainerin. Eine Aufgabe, die ihr gefällt: «In jedem Training sind die Jungs mit grosser Freude und Leidenschaft dabei und wollen immer besser werden, das ist schön zu sehen und gibt mir viel.»

Lange und durchgetaktete Tage

Studium, Trainerinnenamt, Spielerin in der höchsten Schweizer Liga – die Tage von Eva Bachmann sind lang und durchgetaktet: «Nach dem Aufstehen gibt es zuerst einmal einen Kaffee, dann gehts los mit dem Studium. Neben den Trainings bleibt abends nicht mehr viel Freizeit, nach dem Abendessen geht es meistens direkt ins Bett. Aber ich achte darauf, dass ich jeden Tag etwas neben dem Sport mache, das mir Freude bereitet. Einen Spaziergang an der Aare oder Darts spielen.»

Und manchmal reicht die Energie auch noch für einen Schwatz mit den beiden Mitbewohnerinnen, der Teamkollegin und YB-Torhüterin Saskia Bürki und der Thun-Spielerin Alexandra Gummer.

Eva Bachmann im Luftduell mit Sarah Steinmann von GC.
Legende: Geht keinem Zweikampf aus dem Weg Eva Bachmann im Luftduell mit Sarah Steinmann von GC. Freshfocus

Dumme Sprüche untereinander gebe es in der Spielerinnen-WG höchstens wegen fehlendem Ämtliplan, sagt Bachmann und lacht. Hört sie hin und wieder auf der Strasse etwas Abschätziges über den Frauenfussball, dann hat sie die Antwort stets parat: «Wenn jemand heute noch immer das Gefühl hat, Frauen könnten nicht Fussball spielen, soll er oder sie mal in unser Training kommen. Und dann schauen wir, wer wirklich ‹tschutten› kann.»

SRF zwei, sportlive, 23.03.2021, 18:35 Uhr

Meistgelesene Artikel