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0:1-Niederlage gegen Norwegen Offensiv erneut harmlos: Nati steigt in der Nations League ab

  • Die Schweiz unterliegt in der letzten Partie der Nations-League-Gruppenphase Norwegen nach abseitsverdächtigem Gegentor 0:1 und steigt aus der höchsten Division ab.
  • In Sitten zeigt die Nati eine ordentliche Leistung, lässt gegen den Gegner des EM-Eröffnungsspiels aber einmal mehr jegliche offensive Kaltschnäuzigkeit vermissen.
  • Frankreich schliesst die Kampagne mit einem 2:0 in Island ohne Punktverlust ab.

Die Partie näherte sich der Stundenmarke, als es im Tourbillon noch einmal laut wurde. Tatsächlich: Die Schweizerinnen liessen sich von 6888 Fans anstecken, suchten den Ausgleich. Doch Géraldine Reuteler nach einem Freistoss, Sydney Schertenleib per Kopf und Iman Beney aus der Distanz konnten nicht verhehlen, dass das Toreschiessen aktuell keine Kernkompetenz dieser Equipe ist.

Zwei Tore brauchte die Nati nun, um dem direkten Abstieg aus der höchsten Gruppe der Nations League zu entfliehen. Doch die Torlosigkeit nach dem Nuller gegen Frankreich hielt an, zudem blieb man seit 8 Partien ohne Vollerfolg. Daran vermochten auch die Jokerinnen Svenja Fölmli, Riola Xhemaili und Alayah Pilgrim nichts zu ändern. Als es in der Nachspielzeit doch noch klappte, stand Viola Calligaris beim vermeintlichen 1:1 im Abseits. So blieb es bei der knappen Niederlage.

Fussballspielerin im roten Trikot, gegnerisches Team im Kreis.
Legende: Sie bringt viel Stabilität, bleibt aber auch ohne Torerfolg Rückkehrerin Géraldine Reuteler. Freshfocus/Pascal Muller

Der Abstieg als Tabellenschlusslicht ist vorab angesichts der nun schwierigeren Quali für die WM 2027 bitter. Im Hinblick auf die in einem Monat beginnende EM (wiederum gegen Norwegen) darf Pia Sundhage immerhin konstatieren: Mit dem nominell stärksten Gruppengegner konnte man in beiden Partien mithalten. Nur – wie soll die Problematik der offensiven Harmlosigkeit behoben werden?

Crnogorcevic: Wettlauf gegen die Zeit?

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Nicht im Aufgebot stand Ana-Maria Crnogorcevic. Die Schweizer Rekordtorschützin hatte sich gegen Frankreich eine Adduktorenverletzung zugezogen. Für sie kam Nadine Riesen zum Zug. Bei den Norwegerinnen fehlte mit Caroline Graham Hansen der grösste Name krank.

Wieder ein Horrorstart – Peng hält sich schadlos

Vilde Boe Risa hatte Norwegen schon in der 4. Minute mit dem ersten Abschluss in Führung gebracht. Nach einem Einwurf auf der linken Seite liess sich die Nati-Defensive überlisten. Die überraschend erneut im Tor eingesetzte Livia Peng war ohne Schuld. In der Schlussphase nahm sie einmal viel Glück in Anspruch, nachdem sie sich verschätzt hatte, blieb aber ohne weiteren Gegentreffer.

Der frühe Schock war in mehrfacher Hinsicht bitter. Einerseits lag im Aufbau via Ada Hegerberg und Guro Reiten wohl eine Abseitsstellung vor. Einen VAR gab es in Sitten nicht. Zum Einwurf war es zudem nur gekommen, weil die Schweiz den Ball aus Fairplay-Gründen aus dem Feld spediert hatte.

Drei von vier Anforderungen erfüllt

Andererseits erfüllte die Nati von Beginn an drei Viertel von Sundhages Forderungen: bessere Körpersprache, aktiveres Pressing, mehr Sorgfalt am Ball. Nur mit dem Kreieren von Torchancen tat sich die Schweiz einmal mehr schwer.

Immer wieder drang das Heimteam um die wirblige Schertenleib in Norwegens Strafraum vor. Dort mangelte es an der letzten Konsequenz. Rückkehrerin Reuteler kam dem Ausgleich (32.) sehr nahe. Den langen Ball von Smilla Vallotto setzte sie über die Latte. Kurz vor der Pause drückte die Schweiz auf das 1:1. Die beste Chance vergab Vallotto, die rechts am Tor vorbei zielte.

Frankreich wahrt weisse Weste

Weil es auch nach dem Seitenwechsel ums Zielwasser nicht besser bestellt war, blieb der Abstieg unausweichlich. Da half auch Frankreichs Schützenhilfe nichts. «Les Bleues» feierten beim 2:0 in Island dank zwei späten Toren den 6. Sieg im 6. Spiel.

Am Freitag ernennt Sundhage ihr erweitertes EM-Kader, die endgültige 23-Frau-Liste wird dann am 23. Juni bekanntgegeben. Drei Tage später findet gegen Tschechien der letzte Test vor der am 2. Juli startenden Heim-EURO statt.

Women's Nations League

SRF zwei, Sportlive, 3.6.25, 20 Uhr

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