Am Dienstag gilt es ernst. Die Schweizer Frauen-Nati startet in Schaffhausen gegen Litauen in die Qualifikation zur EM 2021. Das Ziel ist klar: Der Gruppensieg soll her. Doch auf dem langen Weg dorthin müssen Neo-Trainer Nils Nielsen und sein Team doch einige Hürden überwinden.
In der Nati viel Neues
Es gab zuletzt einige Veränderungen im Nationalteam. Gegen Serbien testete Nielsen mit 8 Debütantinnen. Zudem sorgte der Nachfolger von Martina Voss-Tecklenburg aktiv für Umstellungen. «Wir haben weniger Training und mehr Freiheiten. Das Programm ist weniger straff», schildert Fabienne Humm.
Die 32-Jährige war 2017 aus der Frauen-Nati ausgetreten. Nun gibt die Routinière ihr Comeback. «Ich wurde aufgenommen, als wär ich nie weg gewesen», freut sich Humm.
Nicht mehr dabei ist hingegen Rekordspielerin Lara Dickenmann. «Natürlich merkt man es, wenn die vielleicht beste Spielerin, die die Schweiz je hatte, fehlt. Aber wir können das als Mannschaft lösen», ist Nielsen zuversichtlich.
Die Tragödie
Die verpasste WM-Quali habe man mittlerweile verarbeitet, sind sich Nielsen und Ramona Bachmann einig. Man richte den Blick sowieso nach vorne, betont der Däne. «Es hat definitiv weh getan, ist jetzt aber abgeschlossen», sagt Bachmann.
Freilich noch nicht verarbeitet ist die Tragödie um Florijana Ismaili, die Ende Juni bei einem Badeunfall ums Leben kam. «Wir wollen ihr diese Kampagne widmen», so Bachmann. Nielsen erzählt, der Verband habe allen Spielerinnen bei der Verarbeitung des Schocks geholfen. «Unsere Sportpsychologin hat den ganzen Sommer durch Extraschichten geleistet.»
Der Weg zum Ziel
Dass der Auftakt gegen Litauen auf Schaffhauser Kunstrasen ein Pflichtsieg ist, unterschreiben Nielsen, Humm und Bachmann. Schwieriger dürfte es gegen Rumänien und vor allem Belgien werden. Doch Bachmann gibt sich kämpferisch: «Wir haben eine gute Mischung aus Erfahrung und bissigen, jungen Spielerinnen. Ein Sieg gegen Belgien ist auf jeden Fall realistisch.»
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 2.9.2019, 22:20 Uhr