6 Siege, 18 Punkte und eine Torbilanz von 26:2. Es war eine Machtdemonstration, welche die Schweizerinnen im vergangenen Jahr in den sechs Auftritten der WM-Qualifikation an den Tag legten. Dank des furiosen Auftakts haben sie bereits im ersten Länderspielfenster des Jahres die Möglichkeit, sich für die WM-Endrunde zu qualifizieren.
Ernten, was 2021 gesät wurde
Um 2023 in Australien und Neuseeland dabei zu sein, sind Siege in Rumänien und im Spitzenspiel zuhause gegen Italien Pflicht. Gegen die Osteuropäerinnen gewannen die Schweizerinnen zuletzt ohne Gegentor (2:0) und gelten daher auch im Rückspiel als Favoritinnen. Gelingt dies auch im 2. Anlauf, avanciert das nachfolgende Duell mit Italien in Thun (12.4.) zum Schlüsselspiel. Die ärgsten Konkurrentinnen vermochte die Elf von Nils Nielsen im vergangenen November auswärts mit 2:1 zu besiegen.
«Seit diesem Zeitpunkt ist beinahe ein halbes Jahr vergangen», konstatiert der Nationaltrainer. Tatsächlich setzte es für die Schweiz im ersten Testspiel des neuen Jahres prompt eine 0:3-Niederlage gegen Österreich ab. Damals fehlten Nielsen noch diverse Spielerinnen, die nun pünktlich für die ersten Ernstkämpfe wieder ins Team zurückgekehrt sind. «Dass sie in den Klubs gut gespielt haben, stimmt mich zusätzlich positiv», freut er sich.
Dem Fehlstart zum Trotz
Eine dieser Rückkehrerinnen ist Lia Wälti: «Sie ist eine grosse Persönlichkeit und man merkt, wenn sie dem Team fehlt», lobt Nielsen seine Kapitänin. Dass der Start ins neue Fussballjahr misslang, beunruhigte auch die Emmentalerin nicht: «Es war eine schwierige Ausgangslage mit vielen Absenzen und mit Spielerinnen, die neu dazugekommen sind.» Unter solchen Umständen dürfe man dem Resultat nicht zu viel Gewichtigkeit verleihen.
Entsprechend gelöst präsentierte sich die Stimmung beim Zusammenzug. «Eine gewisse Lockerheit gehört dazu», verrät Wälti, «aber wir wissen, wann der Schalter umzulegen ist.» Dennoch ist die günstige Ausgangslage allen bewusst: «Wir wollen die WM-Qualifikation jetzt besiegeln», so die 28-Jährige. Ein entscheidender Faktor dabei sind die Fans. Sie dürfen den Trainings wieder beiwohnen – und sollen Wälti und Co. die notwendige Energie auf dem Weg zum WM-Ticket verleihen.