Zum Inhalt springen

Nach Wechsel zu Houston Dash Bachmann: «Das Tempo ist um einiges höher als in Frankreich»

Die Offensivspielerin spricht im Camp des Nationalteams über ihren Wechsel nach Nordamerika und ihre Rolle in Houston.

Seit einigen Wochen lebt Ramona Bachmann in Houston. Anfang April hatte die Offensivspielerin einen Dreijahresvertrag bei Houston Dash in der nordamerikanischen Fussball-Liga NWSL unterschrieben. Nach vier Jahren bei Paris St-Germain begann für die 33-Jährige ein neues Kapitel in ihrer Karriere.

Mittlerweile hat sie sich in ihrer neuen Heimat im US-Bundesstaat Texas eingelebt. Zusammen mit ihrer Ehefrau und ihren Hunden konnte sie bei ihrer Ankunft in Houston eine eigene Wohnung beziehen. Der Umzug sei allerdings schon eine grosse Umstellung. «In Paris hatten meine Frau und ich ein Leben aufgebaut. Meine Frau kommt aus Paris, ihre Familie lebt dort. Das haben wir jetzt alles nicht mehr.»

Grosse Unterschiede im Spielstil

Da habe es ihr schon sehr geholfen, dass sie in ihrem neuen Team auf einen Schlag 30 neue Kolleginnen kennengelernt hat. «Ich wurde gut aufgenommen. Es waren alle sehr offen, sie sind direkt auf mich zugekommen und haben ihre Hilfe angeboten, falls ich sie brauche.»

Auch im sportlichen Bereich hat der Wechsel einige Veränderungen mit sich gebracht. Laut Bachmann unterscheide sich der Spielstil in den USA stark von demjenigen in Frankreich. «Es ist sehr physisch. Das Tempo ist um einiges höher als in der französischen Liga. Es wird ein sehr direkter Fussball gespielt.» Bei PSG lag der Fokus viel mehr darauf, den Ball zu halten. «Da musste ich mich am Anfang definitiv daran gewöhnen.»

Man merkt, dass wir Fortschritte machen und dass wir auch umsetzen können, was der Trainer will.
Autor: Ramona Bachmann

Entgegen kam Bachmann ihre Rolle, die ihr von Trainer Fran Alonso bei Houston Dash zugedacht wird. Diese sei recht ähnlich wie im Nationalteam. «Ich habe relativ viele Freiheiten. Ich spiele im Sturm, darf mich aber auf die 10er-Position fallen lassen. Das passt gut für mich.» Auch als Team laufe es mittlerweile immer besser. «Wir hatten ein paar gute Spiele. Man merkt, dass wir Fortschritte machen und dass wir auch umsetzen können, was der Trainer will.»

In der Nacht auf Sonntag konnte Bachmann auch ihr erstes persönliches Erfolgserlebnis feiern. Bei ihrem sechsten Einsatz für Houston Dash gelang ihr im Heimspiel gegen North Carolina Courage der erste Treffer. «Es war ein super Gefühl. Es ist auch gut fürs Selbstvertrauen, für mich als Offensivspielerin sowieso. Wenn man dem Team mit einem Tor oder Assist helfen kann, tut das immer gut.»

Noch mehr Verantwortung in der Nati

Nun stehen für Bachmann aber vorerst die Spiele mit der Schweizer Nati in der EM-Qualifikation gegen Ungarn auf dem Programm. In Abwesenheit von mehreren Führungsspielerinnen, unter anderen Captain Lia Wälti, wird sie automatisch mehr Verantwortung übernehmen. «Ich kenne die Leaderrolle schon. Ich versuche, dafür zu sorgen, dass sich die jungen Spielerinnen, die jetzt das erste Mal dabei sind, möglichst schnell wohlfühlen und gut aufgenommen werden.»

EM-Qualifikation Frauen

SRF zwei, Sportflash, 28.05.24, 22:35 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel