Weniger als einen Monat vor dem Start zur Heim-EM hat die Schweizer Nati einen Tiefschlag zu verarbeiten. Nach dem 0:1 in Sitten gegen Norwegen ist nicht nur die Sieglos-Serie nicht durchbrochen worden (sie beträgt mittlerweile 8 Spiele), sondern auch der Abstieg aus der Women's Nations League Tatsache.
Nati-Trainerin Pia Sundhage hatte nach dem Spiel gemischte Gefühle: «Ich mag das Resultat nicht und bin sehr enttäuscht. Aber ich mochte die 2. Halbzeit und wie wir Druck aufbauen konnten.» Zudem gefiel der Schwedin die Einstellung ihrer Schützlinge. Optimistisch stimmte Sundhage insbesondere die Reaktion auf das Frankreich-Spiel. «Wir haben versucht, ein Tor zu erzielen, sind nach vorne marschiert und haben einander vertraut. Und was mir besonders gefällt: Die Spielerinnen sind angepisst.»
Bange ist der 65-Jährigen trotz Abstieg mit Blick auf die Heim-EM nicht, so sagte sie: «Ich bin natürlich nicht zufrieden mit der Situation und der Torlosigkeit. Aber am 2. Juli wird es anders sein. Wir werden wieder Tore schiessen.» Viel Hoffnung steckt Sundhage auch in das Pre-EM-Camp ab dem 9. Juni, in dem eine ansteckende Stimmung entstehen soll. «Wir haben es versucht, wir werden es wieder versuchen, wir halten dagegen und kämpfen. Das steckt alle an.» Fehlen dürfte dann aber Naomi Luyet, wie Sundhage an der Medienkonferenz nach dem Spiel sagte. Sie sieht keine grosse Chance, dass die YB-Spielerin fit sein wird.
Keine Konstanz, keine Punkte
Auch die Spielerinnen haderten unmittelbar nach dem Spiel vor allem mit der Niederlage. Stellvertretend dafür sagte Géraldine Reuteler: «Wir haben heute bis zum Ende gekämpft und hätten einen Punkt verdient gehabt.» Gleichzeitig bemängelte die Frankfurt-Spielerin die mangelnde Konstanz, die dem Team nicht zum ersten Mal zum Verhängnis wurde.
Eine Steigerung zum letzten Auftritt gegen Frankreich sah Nadine Riesen, die auf der linken Seite immer wieder für Betrieb sorgte: «Wir haben eine sehr klare Antwort zum Frankreich-Spiel gegeben. Wir wollten unbedingt und haben das Herz auf dem Platz gelassen. Wir sind zu mehr Torschüssen gekommen – bitter, dass wir die Tore nicht gemacht haben.» Der Abstieg sei zwar «ärgerlich», man habe aber gezeigt, «dass wir es können. Es fehlen nur noch die Tore. Ich mache mir im Hinblick auf die EM aber keine Sorgen. Ich bin ultra-überzeugt von jeder einzelnen Spielerin.»
Auch Rückkehrerin Riola Xhemaili, die in der Schlussphase eingewechselt wurde, blickt positiv auf den kommenden Monat: «Wir sind eine Einheit auf dem Platz und haben eine ganze Vorbereitungsphase, um noch mehr zusammenzuwachsen. Wir können kämpfen – und am 2. Juli Norwegen auch schlagen.» Die Nordländerinnen sind zum EM-Auftakt erneut Gegner der Nati.