Drei Mal schon hat sich Meriame Terchoun das Kreuzband gerissen. Zuletzt zwang sie die schwere Knieverletzung 2019 zu einer langen Pause. Seither ist die 13-fache Nationalspielerin nie mehr im Trikot der Schweizer Nati aufgelaufen. Nun dürfte sie zum Jahresabschluss aufgrund der Gelbsperre von Ramona Bachmann unverhofft zum Handkuss kommen.
Der lange Weg zurück
Die Zürcherin sprach denn auch von einem «speziellen Gefühl», das sie überkam, als sie nach derart langer Absenz von ihrer Rückkehr in das Nationalteam vernahm. «Ich war zuhause und wollte gerade ins Bett, als ich von der Nomination erfuhr», so Terchoun. Es ist der verdiente Lohn dafür, dass sie sich nach Tiefschlägen 2016 und 2017 auch von der 3. gleichen Diagnose nie hat unterkriegen lassen.
Terchoun hat dank ihrer Knieverletzungen gelernt, den Fokus auf die Gegenwart zu richten: «Ich weiss nicht, was in einem halben Jahr ist.» So widmet sie ihre Aufmerksamkeit lieber dem Spiel in Litauen. «Ich möchte diesen Moment aufsaugen», freut sich die 26-Jährige. Noch immer träumt sie von ihrer ersten WM-Teilnahme mit der Schweiz und der erst zweiten überhaupt.
Ein letztes Puzzlestück
Auch Nati-Coach Nils Nielsen ist überzeugt, dass die FCZ-Stürmerin dem Team weiterhelfen kann und erklärt dabei, wie es zur Nominierung kam: «Wir hatten vor dem Zusammenzug einige Spielerinnen aus der Women’s Super League gesichtet – Meriame war dabei überragend aufgelegt.» Auch ihre physische Stärke hat den 50-Jährigen beeindruckt, dem damit eine gute Alternative für das Schweizer Offensivspiel zur Seite steht.
Sie haben keine Top-Stars, sind aber ein kämpferisches Kollektiv
Im letzten Spiel des Jahres müsste sein Team wiederum einen Sieg anstreben, damit der Coup in Palermo nicht an Wert verliere, so Nielsen. Sollte das gelingen, dann werde er über 2021 – mit der EM-Qualifikation und dem perfekten Auftakt in die WM-Kampagne – von einem «fantastischen Jahr» sprechen.