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Bilanz zum VAR 3 Jahre «Und was sagt Volketswil?»

Auf die Saison 2019/20 hin wurde in der Schweiz der Videoschiedsrichter eingeführt. Der Schiedsrichter-Chef ist zufrieden, sieht aber auch noch Potenzial zur Verbesserung.

Letzten Donnerstag im St. Jakob-Park: GC gastiert beim FC Basel. Die Schlussminute läuft, es steht 1:1. Dann die Szene, die die Gemüter erhitzt: «Hoppers»-Akteur Bendeguz Bolla trifft Basels Raoul Petretta im Zürcher Sechzehner. Die Pfeife von Schiedsrichter Stefan Horisberger bleibt stumm. Die Wiederholung offenbart: Es hätte Penalty geben müssen.

Es sind Szenen, in denen der VAR auch nach 3 Jahren – so lange gibt es den Video-Schiedsrichter unterdessen – noch ins Kreuzfeuer der Kritik gerät. Natürlich, beschwichtigt Daniel Wermelinger, Schweizer Schiedsrichter-Chef, werde es «nie eine Null-Fehler-Kultur geben». Er ist sich indes sicher: Der VAR hat den Fussball insgesamt gerechter gemacht und hat sich zum «Element, das nicht mehr wegzudenken ist» gemausert.

Ansätze, die technologische Unterstützung, die in Volketswil beheimatet ist, zu verbessern, gibt es ebenfalls. Wermelinger liegen vor allem zwei Korrekturen am Herz:

  • Zum einen soll den Zuschauern im Stadion und am TV transparenter gezeigt werden, wie die Kommunikation zwischen dem Unparteiischen und Volketswil funktioniert.
  • Zum anderen soll bei der Überprüfung möglicher Abseitspositionen die kalibrierte Linie zum Einsatz kommen. Das werde auch von den Fans «je länger je mehr» gefordert, erläutert Wermelinger.

Die VAR-Kritiker sind in den 3 Jahren womöglich etwas leiser geworden. Verstummt sind sie indes noch nicht. Dazu dürfen sich solche Fehler, wie der eingangs geschilderte in Basel, nicht mehr wiederholen. Würde GC wegen einem Punkt der Barrage entrinnen, es wäre Wasser auf die Mühlen all jener, die den Videoschiedsrichter auch nach 3 Saisons am liebsten wieder einstampfen würden.

Radio SRF 1, Abendbulletin, 17.5.22, 18:45 Uhr ; 

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