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Der bitterste Moment im Fussballer-Leben von Roberto Baggio
Aus Sport-Clip vom 17.07.2020.
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«Blick zurück»: 17. Juli 1994 Als Baggio in den USA zum tragischen Helden wurde

1994 krönte sich Brasilien zum Weltmeister – auch, weil Italiens Roberto Baggio vom Penaltypunkt patzte.

Als Roberto Baggio am 17. Juli 1994 im Endspiel der WM in den USA als letzter italienischer Schütze im Elfmeterschiessen anlief, setzte ganz Italien die Hoffnungen in ihn. Doch der Techniker mit dem unverkennbaren Zöpfchen am Hinterkopf hielt dem Druck nicht stand und schoss den Ball über die Latte.

Da vor ihm bereits zwei andere Italiener und nur ein Brasilianer verschossen hatten, bedeutete Baggios Fehlschuss das Ende aller Titelträume der «Squadra Azzura». Brasilien krönte sich zum 4. Mal zum Weltmeister und Baggios Fehlschuss wurde zum Symbolbild der WM 1994.

Baggio war im Final geschwächt

Ohne Baggio wäre die italienische Nationalmannschaft 1994 indes nicht viel mehr als eine solide Defensivmannschaft mit unispiriertem Angriff gewesen. Beim 2:1-Erfolg gegen Bulgarien im Halbfinal – Baggio schoss beide Tore – zog sich der damals 27-Jährige eine Oberschenkelzerrung zu.

Ich war so müde, dass ich den Ball zu hart zu schiessen versuchte.
Autor: Roberto Baggio

Obwohl Baggio verletzt war, spielte er im WM-Final mit Hilfe von Schmerzmitteln 120 Minuten in der Hitze von Kalifornien, brachte aber nur einen Schuss auf das brasilianische Tor zustande.

Im Elfmeterschiessen musste Baggio Tribut zahlen. «Ich wusste, was ich tun musste», erklärte der Filigrantechniker nach der Partie. «Aber ich war so müde, dass ich den Ball zu hart zu schiessen versuchte.»

Verletzungen waren Teil von Baggios Karriere

Der Fehlschuss markierte in der Karriere des Filigrantechnikers eine Zäsur. Vor der WM 1994 war er der wichtigste Akteur bei Juventus Turin. Doch nach der Endrunde setzte der neue Trainer Marcello Lippi nicht mehr komplett auf ihn. Während einer schweren Knieverletzung spielte sich zudem der junge Alessandro Del Piero in den Fokus. Baggio wechselte deshalb zur AC Milan.

Doch auch bei den Mailändern konnte «Il Divin Codino» (das göttliche Zöpfchen) wegen diverser Verletzungen nicht an seine besten Zeiten anknüpfen. 2004 beendete Baggio nach mehreren Wechseln seine Karriere.

Krönung der Karriere fehlte

Die Karriere des Genies Roberto Baggio blieb so eine unvollendete. Bei drei Weltmeisterschaften (1990, 1994 und 1998) scheiterte sein Italien jeweils im Penaltyschiessen. Ein Sieg in der Champions League blieb ihm ebenfalls verwehrt.

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