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«Blick zurück»: 3. August 2001 Das alte Wankdorf-Stadion stirbt mit einem grossen Knall

Für Nostalgiker war es ein trauriger Moment: Vor 19 Jahren wurde das einst grösste Schweizer Fussball-Stadion gesprengt.

Name: Wankdorf

* 18. 10. 1925 in Bern

† 3.8. 2001 in Bern

76 Jahre lang spielte das alte Wankdorf-Stadion eine zentrale Rolle im Schweizer Fussball. Sechs Meistertitel feierte YB dort. Hunderttausende Fans aus der ganzen Schweiz pilgerten bis ins Jahr 2000 zu den Cupfinals in den Norden Berns.

In Deutschland wohlgelitten

Mit der WM 1954 wurde das Wankdorf auch international bekannt. Die Deutschen haben das Stadion besonders in ihr Herz geschlossen: Die DFB-Auswahl wurde beim «Wunder von Bern» Weltmeister. Die Kapazität war zuvor auf 66'000 Zuschauer ausgebaut worden.

Das internationale Highlight aus Berner Sicht stieg am 15. April 1959, als YB im Meistercup-Halbfinal durch ein Tor von Geni Meier Reims mit 1:0 schlug und von der Final-Qualifikation träumen durfte. Über 60'000 Zuschauer waren laut zeitgenössischen Berichten im Stadion. Das Rückspiel ging dann allerdings 0:3 verloren.

Auch zwei Europacup-Finals fanden im Wankdorf statt. Den Meistercup 1961 gewann Benfica gegen Barcelona mit 3:2. Die Katalanen setzten sich dafür im Cupsiegercup 1989 gegen Sampdoria durch (2:0).

Räumung und Auferstehung

Mit den Jahren wurde indes die Notwendigkeit eines Neubaus erkannt. Die letzte Partie fand am 7. Juli 2001 zwischen YB und Lugano statt. Nach dem Spiel rissen sich die Fans um Souvenirs. Rasenstücke, Schalensitze, Cornerfahnen – alles Mögliche wurde aus dem Stadion getragen.

Am 3. August erfolgte die kontrollierte Sprengung. An selber Stätte entstand das Stade de Suisse, das seit diesem Jahr nach jahrelangen Fan-Protesten wieder «Wankdorf» heisst.

SRF zwei, 3.8.2001, sportflash, 20:00 Uhr ; 

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