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Debüt für Italien geglückt «Vom Maskottchen zum Star» – Gnonto verzückt die Fussball-Welt

Bei seinem Länderspiel-Debüt für Italien schlug Wilfried Gnonto voll ein, einmal mehr erwies er sich als perfekter Joker.

18 Jahre alt, 170 cm klein, letzte Saison beim FC Zürich 39 Minuten pro Spiel im Einsatz – auf den ersten Blick liest sich Wilfried Gnontos Steckbrief so, als würde er statistisch kaum durch die Decke schiessen. Steht er aber erst einmal auf dem Rasen, unternimmt er alles, um zum «Grossen» zu avancieren.

Einmal mehr stellte dies der Italiener beim Nations-League-Spiel am Samstag gegen Deutschland unter Beweis: In der 65. Minute eingewechselt, überforderte er 5 Minuten später die gegnerische Abwehr mit seinen schnellen Beinen und lieferte sehenswert den Assist zur Führung Italiens (Endstand 1:1).

Für Gnontos fulminanten Länderspiel-Einstand rühmen darf sich ein Stück weit auch die Super League, ist doch ein Nati-Aufgebot für grosse Nationen wie den amtierenden Europameister eine Rarität – mit Gennaro Gattuso, 2012/13 beim FC Sion engagiert, hatte die Super League letztmals einen bekannten Namen mit Erfahrung aus der «Squadra Azzurra», seine Karriere im Nationalteam hatte «Ringhio» zu diesem Zeitpunkt aber bereits beendet.

(...) vom Maskottchen zum Star
Autor: La Repubblica Bedeutende Tageszeitung in Italien

Am Tag nach Gnontos glanzvollem Auftritt erregt dessen Leistung in den italienischen Medien grosse Aufmerksamkeit, wie ein Blick in den Blätterwald zeigt:

  • Gazzetta dello Sport: « (...) ein schönes Unentschieden gegen die Deutschen: Das junge Italien hat sich erhoben. Ein Märchen von Gnonto, dem 18-Jährigen mit seinem Debüt und einer Vorlage für Pellegrini.»
  • Corriere dello Sport: «Das neue Italien spielt unentschieden gegen Deutschland: Pellegrini reicht nicht aus. Aber was für ein Debüt von Gnonto!»
  • La Repubblica: «Mit einem ersten Funken lässt er Kehrer stehen und lässt Pellegrini jubeln. Er hatte noch nie für Italien gespielt: vom Maskottchen zum Star.»

Eine Frage der Zeit: Wechsel zu grossem Klub

Den erstmaligen Einsatz im Ensemble von Roberto Mancini verdankt Gnonto einem unkonventionellen Karriere-Verlauf, mit einer gleichbleibenden Konstante: Der Italiener ist erfolgreicher Torschütze, auch wenn er oftmals «nur» als Joker eingesetzt wird.

  • 2012: Der Sohn ivorischer Immigranten schliesst sich der Jugend-Abteilung Inter Mailands an.
  • 2019: Für die italienische U17-Nati schiesst er an der WM 2019 drei Tore, 15-jährig ist er der jüngste Torschütze in der Historie des Wettbewerbs.
  • 2020: Die Aussichten des 17-jährigen Gnonto auf einen Stammplatz bei einem Serie-A-Verein sind getrübt, er wechselt zum FC Zürich. Bei seinem Debüt trifft er, nach einer Einwechslung notabene. Marktwert: 1 Million Euro.
  • 2021/22: André Breitenreiter lässt Gnonto 33 Mal auflaufen, in 1290 Spielminuten (im Schnitt 39 Minuten pro Spiel) erzielt er 8 Tore und bereitet deren 3 vor. Am Meistertitel des FCZ hat er damit grossen Anteil. Neuer Marktwert: 6 Millionen Euro.

Gnonto lässt auch den FCZ jubeln

Wohin führt Gnontos Weg noch? Geht der Lauf und damit auch die Steigerung seiner Martkwerts weiter, dürfte sich der FC Zürich «nur» als Zwischenstation auf dem Weg zu einem grösseren Klub in einer grossen europäischen Liga erwiesen haben – mit seinem fulminanten Einstand für Italien werden sich die Gerüchte um mögliche Transfers in den nächsten Wochen kaum vermindern. Sein Vertrag beim Schweizer Meister läuft übrigens noch bis Sommer 2023.

Service zur Nations League

SRF zwei, sportlive, 04.06.22, 20:10 Uhr ; 

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