Zwischen Genie und Wahnsinn: Etwa so verhielt sich der Nati-Keeper Jörg Stiel am 13. Juni 2004 im 1. Schweizer Gruppenspiel an der EM-Endrunde. Besonders bei der einen spektakulären Rettungsaktion.
Die Partie am frühen Sonntagabend im portugiesischen Leiria zwischen der Schweiz und Kroatien (0:0) war alles andere als mitreissend. Doch dann sorgte der damals 36-Jährige völlig unvermittelt für einen spektakulären Aufreger. Im ersten Moment stockte darob dem Schweizer Fan den Atem. Der erste Schock wich einem breiten Grinsen – auch 16 Jahre danach löst die Szene noch Emotionen aus.
Eine unfassbare Rettungstat
Die Kroaten versuchten es mit einem unkonventionellen Befreiungsschlag. Stiel hatte den langen Ball unterschätzt und rannte ihm hinterher. Er erwischte den Ball schliesslich noch kurz vor der Torlinie und stoppte ihn auf dem Rasen liegend sichtlich gelöst mit dem Kopf.
Seine Stirn bewahrte ihn also vor einer Schmach. «Fussball soll auch ein wenig Spass machen», lautete Stiels Kommentar hinterher.