«Ab und zu denkt man schon, wie es möglich ist, dass gewisse Spieler alle 3 Tage eine Topleistung abrufen können, obwohl der Sport derart physisch geworden ist», sagt FCZ-Mittelfeldspieler Davide Chiumiento. «Aber die Hoffnung ist gross, dass Doping im Fussball nicht existiert.»
WM-Helden auf Drogen
Zahlreiche Studien haben allerdings aufgezeigt, dass auch «König Fussball» nicht frei ist bzw. war von Doping. Die deutschen Weltmeister von 1954 beispielsweise halfen im Final gegen Ungarn mit dem Amphetamin Pervitin nach. Und auch Ikonen wie Diego Maradona, Franz Beckenbauer, Pep Guardiola oder Didier Deschamps gerieten bereits ins Doping-Zwielicht.
Keine Hinweise auf «Doping-Kultur»
Die FIFA sieht im heutigen Fussball allerdings keine Hinweise auf systematisches Doping oder gar auf eine «Doping-Kultur». «Pro Jahr führt die FIFA weltweit 28'000 bis 30'000 Dopingkontrollen durch», sagt Jiri Dvorak, medizinischer Leiter der FIFA, «so viele wie kein anderer Sportverband. Nur 70 bis 90 dieser Proben sind positiv, mehr als die Hälfte davon wegen 'Alltags-Drogen' wie Marihuana oder Kokain.»
Geld für mehr Kontrollen fehlt
Antidoping Schweiz allerdings nimmt im Fussball jedes Jahr auf Stufe Super League und Challenge League nur rund 80 Kontrollen. «Fussball ist keine Risiko-Sportart», sagt Matthias Kamber, Chef von Antidoping Schweiz. «Wir würden gerne mehr Kontrollen machen. Aber wir können nicht einfach Ressourcen von anderen Sportarten abziehen.» Dazu fehlt das Geld - und dieses Geld könne einzig vom Bund kommen, bestätigt Swiss-Olympic-Präsident Jörg Schild.