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2009 hat die UEFA mit dem Financial Fair Play (FFP) ein neues Reglement präsentiert, welches die ständig wachsende Verschuldung der europäischen Fussballklubs eindämmen soll. Denn die Situation präsentiert sich dramatisch: Vor 4 Jahren schrieb von 655 Klubs mehr als die Hälfte rote Zahlen. Alleine in Spanien verloren die Fussballvereine seit 2007 1,3 Milliarden Euro. «Das war ein Signal, dass wir etwas machen müssen», so UEFA-Generalsekretär Gianno Infantino gegenüber der «sportlounge».
Die UEFA reagierte: Ab der Saison 2013/14 dürfen die Ausgaben der Klubs die Einnahmen nicht mehr übersteigen. Bei Verstössen kann die UEFA die Klubs mit Geldstrafen bis hin zum Ausschluss von Europacup-Bewerben sanktionieren. Es könnte Klubs also ergehen wie dem FC Malaga, der wegen nicht bezahlter Schulden eine einjährige Europacup-Sperre aufgebrummt erhielt - dies allerdings noch nicht im Rahmen des FFP.
Bislang unterschiedliche Reaktionen
Während etwa Manchester City oder die AC Milan ihre Transfertätigkeiten in der jüngsten Vergangenheit auf Verträglichkeit mit dem neuen Reglement prüften, investierte Paris Saint-Germain munter weiter. Alleine die Transfers von Javier Pastore, Thiago Silva, Blaise Matoudi und Zlatan Ibrahimovic liess sich Präsident Nasser Al-Khelaïfi 113 Millionen kosten.
Der Löwenanteil von PSGs Einkünften stammt denn auch aus Al-Khelaïfis Heimat Katar. Aus dem ölreichen Emirat fliessen jährlich alleine von Katars Tourismusbehörde 200 Millionen Euro an die Seine - ohne dass PSG als Gegenleistung für Ferien am Golf werben würde. UEFA-Generalsekretär Infantino räumt ein, dass man die Aktivitäten des französischen Meisters auf dessen «Marktkonformität» überprüfen müsse. Im Allgemeinen glaubt er aber, dass man in Bezug auf die Umsetzung des FFP auf gutem Weg sei. «Wir kriegen die Kurve langsam», so Infantino.
Verstoss gegen europäisches Recht?
Dem Bestreben der UEFA nach einem gesünderen Handeln der Klubs gebietet aber möglicherweise ein Gericht Einhalt. Denn bei der EU-Kommission ging Anfang Mai eine Beschwerde von Jean-Louis Dupont ein. Der belgische Anwalt, der mit seinem Sieg im Bosman-Urteil 1995 das Transfersystem revolutionierte, sieht darin eine mögliche Verletzung des europäischen Wettbewerbsrechts.
«Mit anderen Worten verbietet diese Regel einem Vereinsbesitzer, sein eigenes Geld seinem eigenen Klub für ein Wachstum nach seinen eigenen Vorstellungen zuzuführen», erklärte Dupont. Dies führe zu Einschränkungen, die gegen geltendes Recht verstossen könnten. UEFA und EU-Kommission hatten vor einem Jahr betont, dass die Regeln EU-Recht entsprechen. Das letzte Wort ist wohl noch lange nicht gesprochen.