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Klub-WM in Abu Dhabi Im Schatten von Olympia findet auch noch ein Fifa-Turnier statt

Während den Winterspielen geht die Klub-WM in Abu Dhabi über die Bühne. Das Interesse hält sich in Grenzen.

Am Freitag beginnt mit den Olympischen Winterspielen in Peking ein grosses Sport-Highlight des Jahres. Dass am Tag zuvor die Klub-WM im Fussball in Abu Dhabi (VAE) startet, gerät dabei zur Randnotiz. Der Event, bei welchem sich die 6 Sieger der kontinentalen Champions League sowie der Meister des Gastgeberlandes um den Titel duellieren, stösst – zumindest aktuell – auf wenig Interesse. Wir versuchen, die möglichen Gründe dafür zu erläutern und liefern die wichtigsten Fakten zum Turnier.

Zu viel ist zu viel

In Europa laufen die Rückrunden der europäischen Ligen, in der Schweiz wurde die Meisterschaft eben erst wieder aufgenommen und schon bald finden die ersten Achtelfinals in der Champions League statt (ab 15. Februar). Zudem steht der Afrika-Cup mit den bevorstehenden Halbfinals in der heissen Phase.

Europa sorgt für Langeweile

Im Jahr 2000 wurde die Klub-WM ein erstes Mal ausgetragen (kein Turnier von 2001 bis 2004). 13 Mal kam der Sieger aus Europa, zuletzt 8 Mal hintereinander. Der letzte nicht-europäische Champion war Corinthians Sao Paulo im Jahr 2012. Obenaus schwingen vor allem die Spanier: Real Madrid (4) und Barcelona (3) heimsten zusammen 7 Titel ein. Ausserdem ist der europäische Champions-League-Sieger – in diesem Jahr also Chelsea – direkt für den Halbfinal qualifiziert.

Die bisherigen Sieger

Jahr Team
2020 Bayern München
2019 Liverpool
2018 Real Madrid
2017 Real Madrid
2016 Real Madrid
2015 Barcelona
2014 Real Madrid
2013 Bayern München
2012 Corinthians Sao Paulo
2011 Barcelona
2010 Inter Mailand
2009 Barcelona
2008 Manchester United
2007 AC Milan
2006 Porto Alegre
2005 FC Sao Paulo
2000 Corinthians Sao Paulo

Ein Turnier zur Unzeit – Geld im Fokus

Die beginnenden Olympischen Winterspiele stehen im Fokus und werden in den nächsten 2 Wochen alles überstrahlen. Die Klub-WM musste aber noch irgendwo reingepresst werden. Es ist naheliegend, dass es beim Turnier vorwiegend auch ums Geld geht. Der sportliche Anreiz ist vor allem für die europäischen Teilnehmer gering, dennoch sollen ab nächstem Jahr 24 Teams teilnehmen – was noch mehr Geld generieren würde.

Anreiz für die kleineren Teams

Aus einer anderen Sichtweise betrachtet kann aber gesagt werden, dass es gerade für kleinere Teams eine Chance ist, sich auf der Weltbühne des Fussballs zu präsentieren und sich mit den Grossen zu messen. In diesem Jahr beispielsweise nimmt mit AS Pirae (Kontinentalverband Ozeanien) erstmals ein Team aus Tahiti teil.

Der Spielplan

Partie Datum Team s
Ausscheidungsspiel Donnerstag, 3. Februar Al Jazira (VAE) – AS Pirae (TAH)
Viertelfinal 1 Samstag, 5. Februar Al Ahly (EGY) – Monterrey (MEX)
Viertelfinal 2 Sonntag, 6. Februar Al Hilal (RSA) – Sieger Ausscheidungsspiel
Halbfinal 1 Dienstag, 8. Februar Palmeiras Sao Paulo (BRA) – Sieger VF1
Halbfinal 2 Dienstag, 9. Februar Chelsea (ENG) – Sieger VF2
Spiel um Platz 5 Dienstag, 9. Februar Verlierer VF1 – Verlierer VF2
Spiel um Platz 3 Samstag, 12. Februar Verlierer HF1 – Verlierer HF2
Final Samstag, 12. Februar Sieger HF1 – Sieger HF2

Shaqiri in elitärem Kreis

6 Spieler haben die Trophäe mit 2 verschiedenen Klubs geholt. Darunter gesellt sich auch der Schweizer Internationale Xherdan Shaqiri, der 2013 mit Bayern München und 6 Jahre später mit Liverpool triumphierte. Die weiteren «Doppelsieger» sind Dida (Corinthians / Milan), Danilo (FC Sao Paulo / Corinthians), Thiago Alcantara (Barcelona / Bayern München), Cristiano Ronaldo (Manchester United / Real Madrid) und Toni Kroos (Bayern München / Real Madrid). Kroos ist der einzige Spieler, der die Klub-WM fünfmal gewinnen konnte.

Ersatz für Japan

Ursprünglich hätte der Wettbewerb im Dezember 2021 in Japan stattfinden sollen. Japan hatte allerdings im August wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Risiken einer weiteren Virus-Ausbreitung die Rolle als Ausrichter zurückgegeben. Schon die Austragung zuvor war wegen Corona vom Dezember in den Februar verlegt worden.

Radio SRF 1, Morgengespräch, 01.02.2022, 06:15 Uhr ; 

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