Hakan Yakin hat ein Problem: Er sollte Schaffhausen-Cheftrainer sein, wofür er eigentlich alles mitbringt. Eigentlich , denn ihm fehlt die Uefa-Pro-Lizenz, die zur Betreuung eines Profi-Klubs von Nöten ist. Der Weg zum höchsten Trainer-Diplom ist dabei ziemlich lang. Der Schweizerische Fussballverband SFV gibt dabei die Richtlinien vor, diese sind äusserst streng.
So gibt es alle 2 Jahre nur 12 heiss begehrte Plätze für die Uefa-Pro-Lizenz. Neben der Vorgabe, 2 Jahre Erfahrung als Trainer gesammelt zu haben, muss ein Assessment absolviert werden. Yakin erfüllt die Aufnahmekriterien für die Zulassung dazu. Dennoch heisst es für den 45-Jährigen abwarten und Tee trinken. Denn: Genanntes Assessment findet im Herbst, der nächste Kurs in der Schweiz, an dem die Pro-Lizenz vergeben wird, erst im kommenden Jahr wieder statt. Dort wiederum heisst es für ihn, die Mindestvorgabe von 360 Kursstunden zu erfüllen.
Der SFV ist strenger als die Uefa
Der SFV ist damit strenger als die Mindestvorgaben der Uefa: Dort genügt beispielsweise ein Jahr als Coach. Die hohen Hürden in der Schweiz werden von der Union für Schweizer Trainer kritisiert. Ausserdem soll die Anzahl an Übungsleitern, die zum finalen Kurs für die Pro-Lizenz zugelassen werden, auf 20 erhöht werden.
Sollten diese Massnahmen umgesetzt werden – kämen sie für Yakin zu spät. Für ihn gibt es neben der Möglichkeit, diesen Herbst das Assessment zu absolvieren und dann 2023 (endlich) seine Uefa-Pro-Lizenz zu erhalten, eine Option: Er könnte seine Ausbildung in der Türkei beenden. Inwiefern dies mit seinem Engagement in Schaffhausen vereinbar wäre, ist jedoch fraglich.