Als ein Super-League-Spieler kürzlich mit Marc Schneider telefoniert hatte, realisierte Letzterer erst nach dem Gespräch: «Ich habe die Spielpläne gar nicht im Kopf.» Ein Signal für Schneider, dass er «nun wirklich abgeschaltet» habe.
Das ist nicht selbstverständlich. Der Fussball gab in seinem Leben den Takt vor – erst 14 Jahre als Profi, dann 8 Jahre als Funktionär. Dann folgte am 5. Oktober 2020 nach 3 Jahren der Rücktritt als Thun-Trainer und damit die grosse Zäsur.
Ich habe nicht das Gefühl, dass mir langweilig wird oder ich gar in eine Depression verfalle.
Die Auszeit vom Profi-Fussball fällt länger aus, als ursprünglich geplant. Die Corona-Pandemie erschwert die Jobsuche. Schneider wollte die Zeit zur Weiterbildung nutzen. Hospitationen in der Bundesliga bei Urs Fischer, Lucien Favre und Adi Hütter waren aufgegleist, fielen nun aber ins Wasser. Zumindest telefonisch sei er aber mit den Genannten in Kontakt.
«Ich habe nicht das Gefühl, dass mir langweilig wird oder ich gar in eine Depression verfalle», betont Schneider. Doch klar ist, dass er sich nach Fussball-Arena statt Dorfplatz sehnt. Gerne auch in der Bundesliga.