Eines ist sicher: Fussballfans werden 2022 vollends auf ihre Kosten kommen. Durch die WM in Katar (21.11. bis 18.12.) zum Ende des Jahres entsteht für das ganze Fussball-Jahr ein ganz neuer Zeitplan. Nicht alle Involvierten haben aber Freude daran.
Keine Pause im Sommer
Erstmals nämlich wird die WM nicht in den europäischen Sommermonaten ausgetragen. Dieses Novum führt eine Kettenreaktion herbei, die sowohl auf die Nationalteams als auch auf den Kalender nationaler Ligen vielerlei Auswirkungen hat.
Während im Frühling – im Nachgang der WM-Playoffs Ende März – eine WM ausgelost wird, bevor überhaupt alle deren Teilnehmer bekannt sind, stehen im Sommer nicht weniger als 4 Spieltage der Nations League innert 12 Tagen an. Ein derart dichtes Programm nebst dem Liga-Alltag, überrascht auch einen «alte Hasen» wie Thomas Müller. Anlässlich einer Pressekonferenz im DFB-Teamquartier gab der Bayern-Routinier jüngst zu Protokoll, dass er «tatsächlich dachte, im Juni frei zu haben».
Auch Super League mit straffem Zeitplan
Auch in der Schweiz bleibt damit nur eine kurze Verschnaufpause zwischen dem Cupfinal am 15. Mai, der letzten Runde der Super League eine Woche später und dem Auftakt der Nations League Anfang Juni. Zwar ist noch nicht klar, an welchem Juli-Wochenende die Schweizer Liga anschliessend wieder in die neue Saison startet, doch unabhängig davon dürfte die Verschnaufpause für die Spieler auch angesichts der anstehenden Quali-Runden europäischer Klub-Wettbewerbe (Anfang Juli) kürzer denn je ausfallen.
Feststeht jedoch, dass die Super League wie viele europäische Ligen aufgrund der WM im Spätjahr verfrüht in die Winterpause scheiden wird. Als Stichdatum des letzten Spieltages im Jahr 2022 fungiert hierbei das Wochenende Mitte November (12./13.11.), ehe die nationalen Auswahlen zusammenfinden. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der Terminanpassung die Super League ihre Aktivität in der Rückrunde deshalb bereits früher als sonst wieder aufnehmen wird.
Kurze Vorbereitungszeit für Yakin
Nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus planerischer Sicht wird das Fussballjahr 2022 damit zur Herausforderung. Einer, den der spezielle Terminkalender ebenfalls tangiert, ist Murat Yakin. Er muss den richtigen Weg entlang des schmalen Grats zwischen genug Regenerationszeit und teaminterner Abstimmung hinsichtlich des sportlichen Höhepunkts des Jahres finden.
Statt der üblichen 4 Wochen bleibt Yakin vor der Endrunde in Katar diesmal nur eine Woche Zeit. Immerhin: Dass der Nati-Trainer auch bei ausbleibender Planungssicherheit kühlen Kopf bewahrt, hat er jüngst mehrfach bewiesen.