«Bobadilla schlägt Udinese», «Bobadilla entzaubert Udinese», «Bobadilla Show!» oder «Bumm, Bumm, Boba!» lauteten etwa die Titelschlagzeilen in der Schweizer Presse nach dem überzeugenden YB-Sieg über Udinese. Und für einmal stand Raul Bobadilla im positiven Mittelpunkt der Berichterstattung.
Bobadilla – der Wahnsinn
Dass Bobadilla mit Lobeshymnen überhäuft wird, war in letzter Zeit eher selten der Fall. Mit den durchzogenen Auftritten seines Teams schwankte die Leistung des temperamentvollen Argentiniers. Und wenn es dem 25-Jährigen nicht läuft und er genervt ist, lässt er sich leicht provozieren und zu einer unangebrachten Aktion verleiten.
So musste der bullige Stürmer aus Buenos Aires zu Beginn der Saison noch 4 Sperren absitzen, weil er im zweitletzten Meisterschaftsspiel der abgelaufenen Saison ausgetickt war und nach der gelb-roten Karte nicht aufhörte, den Schiedsrichter zu beleidigen. Kaum auf dem Platz zurück, sammelte Bobadilla in nur 7 Partien 4 gelbe Karten, was erneut eine automatische Sperre nach sich zog. Und als er wieder spielberechtigt war, provozierte er nach der Pleite gegen die Grasshoppers (2:3) nach Spielschluss deren Fans mit einer abschätzigen Geste.
Bobadilla – das Genie
Bobadilla hat aber auch schon bewiesen, dass er anders kann. 5 Treffer in 8 Meisterschaftsspielen sowie 2 Tore in der Europa-League-Quali und nun die Triplette gegen Udinese zeugen zweifelsfrei auch von der individuellen Klasse des Argentiniers. Das 2:0 gegen die Friauler verdient sogar das Prädikat «Weltklasse»: Ganz stark, wie er Udinese-Captain Andrea Coda ins Leere grätschen liess, sich gegen Verteidiger Danilo Larangeira durchsetzte und eiskalt vollstreckte.
EL,YB - Udinese: Das 2:0 durch Bobadilla
Mit seinem Auftritt gegen Udinese bewies Bobadilla, dass er in dieser Verfassung eine unverzichtbare Teamstütze für die Berner ist. Ein bisschen mehr Genie und ein bisschen weniger Wahnsinn – das würde nicht nur Bobadilla, sondern auch YB guttun.