Zum Inhalt springen

Fussball Uefa anerkennt Kosovo – Natispieler vor Absprung?

Die Uefa hat im Rahmen ihres Kongresses über die Aufnahme des Kosovo abgestimmt. Die Balkanrepublik wurde mit einer knappen Mehrheit aufgenommen.

Die Uefa ist an ihrem 40. ordentlichen Kongress in Budapest um ein Mitglied gewachsen: Neu dabei ist als 55. Mitgliedsstaat der Kosovo. 28 Mitglieder der europäischen Fussball-Union stimmten für die Aufnahme, 24 dagegen.

Startrecht für WM-Quali möglich

Bereits am Fifa-Kongress vom 12. und 13. Mai könnte der Kosovo auch vom Weltverband anerkannt werden. Dann wäre gar ein nachträgliches Startrecht für die Qualifikation zur WM 2018 in Russland möglich. Das Olympische Komitee anerkannte den jungen Balkanstaat, welcher erst 2008 die Unabhängigkeit von Serbien erklärt hatte, bereits Ende 2014.

Erboste Reaktionen

Die Brisanz des Politikums ist beträchtlich. Serbiens Verbands-Präsident reagierte erbost und sprach von einem Bruch der Regularien. Er unterstellte den Befürwortern politische Absichten, die er aber seinerseits auch veröffentlichte: «Wir müssen konsequent die Grundsätze einhalten, damit der Fussball Sport ist und nichts anderes.»

Xhaka und Co. künftig für den Kosovo?

Der Entscheid ist für den Schweizerischen Fussballverband von Relevanz. In der A-Nationalmannschaft haben mit Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri, Valon Behrami und Shani Tarashaj gleich 4 Spieler kosovarische Wurzeln. Die Nachwuchsequipen der Schweiz könnten vom Entscheid ebenfalls tangiert werden. Noch ist jedoch unklar, ob diese Spieler künftig für den Kosovo antreten dürften, denn die Modalitäten allfälliger Nationenwechsel sind nicht im Detail geklärt.

Die FIFA verhält sich zurückhaltend. Stichtag wird der 13. Mai sein. Dann ist das komplizierte Thema beim in dieser Frage massgebenden Kongress traktandiert. Signalisieren auch die FIFA-Abgeordneten grünes Licht, wovon auszugehen ist, werden entsprechende Übertrittsgesuche womöglich von Fall zu Fall beurteilt.

Sendebezug: Radio SRF 1, Nachmittagsbulletin, 03.05.2016, 15:00 Uhr.

Meistgelesene Artikel