In einer Krisensitzung am Mittwoch entschied sich Italiens Fussballverband, das Arbeitsverhältnis mit Gian Piero Ventura vorzeitig aufzulösen. Der vierfache Weltmeister Italien war am Montag in der WM-Barrage an Schweden gescheitert. Letztmals hatte Italien 1958 eine WM-Endrunde verpasst.
Ventura coachte die «Azzurri» seit 2016. Sein Vertrag wäre noch bis 2020 gültig gewesen. Er reagierte trotzig auf die Entlassung: «Meine Bilanz ist eine der besten der letzten 40 Jahre», so der 69-Jährige. In 17 Spielen unter ihm gab es 10 Siege und 4 Remis.
Übernimmt Ancelotti?
Als Nachfolger sind unter anderem Venturas Vorgänger Antonio Conte und der als Coach von Bayern München entlassene Carlo Ancelotti im Gespräch.
Tavecchio will bleiben
Derweil verweigert Verbandspräsident Carlo Tavecchio seinen Rücktritt. Der 74-Jährige teilte dem in Rom tagenden Verbandsgremium mit, dass er keine Rücktrittsabsichten habe.
Der Druck auf Tavecchio hält allerdings an. Der Präsident der Spielergewerkschaft, Damiano Tommasi, sagte: «Wir sind der Ansicht, dass es keinen Neustart ohne die Wahl eines neuen Verbandschefs geben kann. Die Probleme des italienischen Fussballs können nicht nur mit der Entlassung des Nationaltrainers gelöst werden.»
Sendebezug: Radio SRF 1, 15.11.17, 22:00-Uhr-Bulletin