Die Nati wird am Sonntag wieder auf ein grösseres Kaliber treffen als zuletzt gegen Panama. In bisher 17 Spielen resultierte gegen Spanien gerade mal ein Sieg. Das historische 1:0 an der WM 2010 war das letzte Duell mit den Iberern. Was zählt, ist jedoch die Gegenwart. Für Nati-Coach Vladimir Petkovic fallen unmittelbar oder bald folgende Entscheidungen an:
Ist Xhaka schon wieder einsatzfähig?
Die Schweiz muss am Sonntag wohl ohne ihren Taktgeber auskommen. Oder doch nicht? «Vielleicht spielt er ja», überraschte Petkovic am Tag vor dem Spiel. Beim Abschlusstraining im Estadio de la Ceramica stand der Arsenal-Profi jedenfalls auf dem Platz.
Kann Xhaka nicht auflaufen, dürften Denis Zakaria und Valon Behrami zu Beginn das Duo im Mittelfeld bilden. Unnötiges Risiko will Petkovic aber nicht eingehen. «Ich will, dass meine Spieler gesund bleiben.» Dem Schock-Moment im Training gewinnt der Nationalcoach sogar etwas Gutes ab: «Vielleicht ist die Mannschaft jetzt aufgerüttelt.»
Wer verteidigt neben Schär?
Zuletzt profitierte Dortmunds Manuel Akanji von Johan Djourous Verletzung. Der Routinier ist nun aber wieder fit. Setzt Petkovic auf Erfahrung (Djourou war schon an der WM 2006 dabei) oder Zukunft (Akanji ist ein Turnier-Neuling)? Klar ist: Fabian Schär ist gesetzt.
Wer spielt im Sturm?
Ein Quartett kommt für die Stürmer-Position in Frage. Trotz mangelnder Spielpraxis dürfte Haris Seferovic die besten Startkarten besitzen. Die formstarken Josip Drmic und Mario Gavranovic werden aber Druck machen. Breel Embolo hat den Vorteil, dass er auch auf den Seiten eingesetzt werden kann. Oder testet Petkovic mit zwei Stürmern?
Welche 3 Akteure fahren nicht zur WM?
Bis am Montag muss Petkovic sein 23-Mann-Kader bestimmen. Stand jetzt dürfte es folgende Spieler treffen:
- Gregor Kobel: Als Goalie Nummer 4 durfte der Hoffenheimer Nati-Luft schnuppern. Die Logik der Hierarchie macht seinen Verbleib unmöglich.
- Silvan Widmer: Hinter Lichtsteiner und Lang ist er die Nummer 3 auf der rechten Aussenbahn. Nach Verletzungen zuletzt wieder regelmässig in der Serie A eingesetzt, muss er auf eine letzte Chance gegen Spanien hoffen. Es scheint wahrscheinlich, dass der 25-Jährige wie vor 2 Jahren den letzten Cut verpasst.
- Edimilson Fernandes: Nach einer von Verletzungen geprägten Saison konnte der West-Ham-Profi in der Premier League zuletzt wieder auflaufen. Seine grosse Stärke ist die Polyvalenz. Auch wenn der 22-Jährige sagt: «Ich spiele am liebsten als Nummer 8.» Seinen Cousin Gelson wird Petkovic aber kaum streichen. Ein leiser Hoffnungsschimmer: Vor zwei Jahren nahm Petkovic eher überraschend Denis Zakaria mit nach Frankreich.
Voraussichtliche Aufstellung Schweiz:
Sommer; Lichtsteiner, Schär, Akanji, Rodriguez; Behrami, Zakaria; Shaqiri, Dzemaili, Zuber; Seferovic.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 01.06.2018, 22:20 Uhr