Die Sterne hat Manchester City fest im Blick. Im Final der Champions League greift das Team von Trainer Pep Guardiola am 10. Juni nach dem lang ersehnten Henkelpott. Grund zum Jubeln gibt es in Manchester aber schon zuvor. Nach der 0:1-Niederlage von Arsenal gegen Nottingham ist der dritte Meistertitel in Serie Tatsache. Ein Selbstläufer war der erneute Triumph derweil nicht.
Denn in der Liga fanden sich die «Citizens» lange in der ungewohnten Rolle des Verfolgers wieder. Der überraschende Höhenflug von Arsenal, das zwischenzeitlich auf fünf Punkte davonzog, sorgte in Manchester aber nicht für Aufregung, wohl im Wissen darum, dass man den Emporkömmling aus London noch zweimal vor der Brust hatte. Tatsächlich rückte der alte und neue Meister die Stärkeverhältnisse in den beiden Direktduellen auf eindrückliche Art und Weise zurecht.
Die letzte Niederlage kassierte das Guardiola-Team Anfang Februar bei Tottenham. Danach setzte das Star-Ensemble zum Siegeszug an. In 15 Partien gaben die «Skyblues» nur noch einmal Punkte ab. Zuletzt feierte City nicht weniger als 12 Siege in Serie.
«Sparsamer» Sommer
Dass City seit der Übernahme durch die Abu Dhabi United Group vor 15 Jahren über eine prall gefüllte Kasse verfügt, ist kein Geheimnis. Auch im vergangenen Sommer gaben die «Citizens» kolportierte 150 Millionen Euro für neues Personal aus.
In der Ausgaben-Rangliste belegte der finanzstarke Klub in der Premier League damit allerdings nur den 9. Platz. Zum ersten Mal seit 2005 und als nur einer von vier Premier-League-Klubs schloss der Kassier die Transferperiode gar mit einem Plus ab (11,7 Millionen). Zudem stimmte das Kosten-Nutzen-Verhältnis wohl bei keinem Klub so wie bei City.
Haaland trifft, Akanji hält dicht
Zum einen war da der Wechsel von Erling Haaland. Kritische Stimmen wagten es zu bezweifeln, dass der Stürmer aus Norwegen seine atemberaubende Torquote aus Dortmunder Zeiten in der Premier League würde halten können. Der 22-Jährige strafte seine Kritiker Lügen. Haaland schoss in seinen ersten 5 Premier-League-Partien 9 Tore, mittlerweile ist er bei 36 Treffern angelangt – selbstredend ist das Liga-Rekord.
Auch der zweite Zuzug aus dem Ruhrpott hat auf der Insel voll eingeschlagen. Für den Schnäppchen-Preis von 15 Millionen Euro wechselte Manuel Akanji am zweitletzten Tag des Transferfensters vom BVB nach England. Innert kürzester Zeit mauserte sich der Nati-Verteidiger zum Stammspieler und verpasste in der Liga gerade mal eine Partie. Von der Rolle des Bankdrückers, die ihm angesichts der namhaften Konkurrenz zuweilen prophezeit wurde, ist er weit entfernt.
In der ewigen Bestenliste rückt Manchester City mit dem 9. Titel in der Klubgeschichte zu Everton auf. Für die «Skyblues» winkt in dieser Saison gar das Triple. Eine Woche vor dem Final in der «Königsklasse» wird City im FA-Cup-Final von Stadtrivale Manchester United herausgefordert.