Weisse Strände, rote Wüsten und das grösste Riff der Welt: Für die Schönheiten Neukaledoniens hat der US Thionville am Wochenende keine Zeit. Für den französischen Fünftligisten steht schliesslich eines der kuriosesten Pflichtspiele der Fussball-Welt an: In der 7. Pokal-Runde tritt Thionville in Hienghène an – schlappe 16'315 Kilometer von der Heimat entfernt.
16 Feldspieler und 2 Torhüter fuhren am Montag mit dem TGV nach Paris, von dort ging es mit dem Flugzeug nach Singapur und weiter nach Nouméa, der Hauptstadt Neukaledoniens. «Zum Glück haben alle Arbeitgeber mitgespielt und den Akteuren frei gegeben», sagte Klubchef Francois Ventrici. Damit die Klubkasse nicht zu arg strapaziert wird, übernimmt der Verband die Kosten.
Keine Seltenheit
Mammut-Reisen wie die von Thionville kommen immer wieder mal vor. Seit 1961 dürfen die Übersee-Departements, die «Territoires d'outre-mer», am Coupe de France teilnehmen. Der FC Trelissac trat 2014 ebenfalls in Neukaledonien an, 17'142 Kilometer vom eigenen Stadion entfernt – Weltrekord für ein nationales Pflichtspiel.