Es ist das beherrschende Thema in Fussball-Deutschland: Kann Dortmund in dieser Saison die meisterliche Bayern-Dominanz brechen?
Für Peter Knäbel ist klar: «So nah waren sie den Bayern schon lange nicht mehr. Ich sehe Dortmund derzeit etwas vorne. Doch das wird sich im Verlaufe der Saison an zwei, drei Schlüsselspielern entscheiden.»
Die absoluten Topstars zeigen keine Bereitschaft mehr, den Weg über die Bundesliga zu gehen.
Was aus Knäbels Sicht für einen Dortmunder Vollerfolg spricht:
- Dortmunds Kader : «Der BVB hat sich sehr sinnvoll und sehr breit verstärkt. Im Gegenzug haben sie sich von Spielern getrennt, die das Kader aufgebläht haben.» (Details siehe Tabelle unten)
- Bayerns Transfer-Flaute : «Die absoluten Topstars zeigen keine Bereitschaft mehr, den Weg über die Bundesliga zu gehen. Die Drehscheibe Bayern München, die früher noch eine Wertsteigerung für Spieler war, braucht es heute nicht mehr unbedingt.»
- Der Hunger : «Die Dortmunder werden sich nach der verpassten Meisterschaft rückblickend fragen: Hat die letzte Überzeugung gefehlt? Diese Saison rufen sie deshalb das Ziel Meisterschaft von Beginn weg aus und stehen dazu. Das knappe Scheitern macht Hunger und Lust auf mehr.»
Wilde Abstiegszone
Auch das andere Tabellenende verspricht Spannung. Auf der Hand liegt, dass die Aufsteiger Köln, Paderborn und Union Berlin sich mit dem Abstiegskampf beschäftigen könnten. Vor allem die letzteren beiden sieht Knäbel als mögliche Kandidaten:
- Paderborn : «Grossartig, was sie geleistet haben. Aber sie werden ums Überleben spielen. Schön zu sehen ist, dass sie ihrem Weg treu bleiben.»
- Union : «Den Klassenerhalt werden sie als riesigen Erfolg ausrufen. Mit Neven Subotic und Christian Gentner sind zwei Spieler ablösefrei gekommen, die dem Klub gut tun. Aber es wird schwer werden.»
Daneben gibt es gemäss Knäbel in der Bundesliga einen sogenannten Mittelbau: «Mit einer guten Saison kommen diese Teams in die Nähe der internationalen Plätze, wenn es nicht läuft, rutschen sie in die Abstiegsregionen ab.»
Klubs wie Augsburg, Mainz oder Düsseldorf müssen den Abwärtstrend der letzten Jahre abpuffern.
Kandidaten dafür gäbe es viele: «Man nennt immer Freiburg, aber die halten sich immer wieder wacker oben. Es sind wohl eher Klubs, die den Abwärtstrend der letzten Jahre abpuffern müssen. Dazu zähle ich Klubs wie Augsburg, Mainz oder Düsseldorf – obwohl sie alle ebenfalls grosse Widerstandsfähigkeit bewiesen haben.»
Saisonauftakt
Sendebezug: Radio SRF 1, Morgengespräch, 16.08.19, 06:20 Uhr