Am 5. Juni 1971 war es Mönchengladbach, dem als erstes Team der Bundesliga-Geschichte die Titelverteidigung gelang. Dass Herbert Laumen am 3. April im Heimspiel gegen Bremen ins Tor gefallen war, hätte Gladbachs Meistertitel indes beinahe verhindert. Der «Fohlen»-Stürmer verhedderte sich beim Stand von 1:1 im Netz und brachte das Tor zum Einsturz. Der «Pfostenbruch vom Bökelberg» wurde schliesslich 2:0 für die Gäste aus Bremen gewertet.
Der «Pfostenbruch vom Bökelberg»
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Bild 1 von 3. «Wie ein Fisch im Netz». ... habe er sich gefühlt, erzählte Herbert Laumen viele Jahre später in einem Interview. Bildquelle: imago images.
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Bild 2 von 3. Auch die Kooperation von Spielern und Fans verfängt nicht. Der «Pfostenbruch vom Bökelberg» führt nach 88 Minuten zum Spielabbruch und wird später mit 2:0 für Werder Bremen gewertet. Bildquelle: imago images.
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Bild 3 von 3. Heute steht das berühmt-berüchtigte Tor in Gladbachs Klubmuseum «FohlenWelt». Bildquelle: imago images.
So hatte vor dem letzten Spieltag der ewige Rivale Bayern die besseren Karten. Doch dann ereignete sich Verblüffendes: Die Münchner mussten sich Duisburg 0:2 geschlagen geben. Gladbach gab sich keine Blösse und fertigte Frankfurt 4:1 ab.
Dass Laumen seither in nahezu jedem Interview zum Pfostenbruch Stellung beziehen muss, wird ihm nicht gerecht. Im Offensiv-Triumvirat mit Jupp Heynckes und Horst Köppel war Laumen mit 20 Toren der Produktivste. Superstar Günter Netzer zog im Mittelfeld die Fäden und führte das Team von Hennes Weissweiler als Captain zum neuerlichen Titel.