«Ein Derby ohne Zuschauer, da blutet einem das Herz», sagte Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. Ganz andere Probleme hat Trainer Lucien Favre, der die Ausfälle von Emre Can und Axel Witsel in der Defensiv-Zentrale kompensieren muss.
«Wir müssen alles respektieren», sagte Favre, der von «einer grossen Herausforderung für alle Trainer und alle Mannschaften» spricht. Über das leere Stadion sagt der Schweizer: «Darauf müssen wir uns vorbereiten. Es ist auch eine mentale Frage.»
Sportlich will Dortmund an Leader Bayern München dranbleiben. Derzeit trennen die beiden Teams 4 Punkte. Ein Revier-Derby vor der Corona-Zwangspause wäre dem BVB aber mit Sicherheit lieber gewesen. Mit 7 Siegen in 8 Spielen hatte die Mannschaft einen schönen Lauf in der Rückrunde.
Schalke will auf Europa-Kurs bleiben
Schalke-Trainer David Wagner warnte derweil, dass wohl kein Zuckerfussball höchster Güteklasse zu erwarten ist. «In der Regel sieht das erste Spiel nach einer längeren Pause in der Vorbereitung nicht so prickelnd aus.»
Es ist Derby! Geisterspiel oder nicht – das interessiert am Ende nicht. Du willst dieses Spiel gewinnen, fertig.
Wagner ist aber auch überzeugt: «Wir haben einen Riesenvorteil nach dieser Pause: Wir spielen nicht irgendein Spiel, sondern das Derby. So kann sich jeder noch mehr fokussieren.»
Dass das Revier-Derby ohne Zuschauer stattfindet, ist ein Novum in der Geschichte des Duells. Seit 1925 spielten die beiden Teams schon 177 Mal gegeneinander. Die Bilanz spricht mit 69 gegenüber 61 Siegen (bei 47 Unentschieden) für die Königsblauen.
Für Schalke geht es im Prestige-Duell auch darum, seinen 6. Tabellenplatz zu verteidigen. Dahinter lauert mit Wolfsburg, Freiburg und Hoffenheim gleich ein Trio auf den letzten Europa-Platz.