England, Schottland, Frankreich, Schweiz und nun Spanien: Mit seinen erst 25 Jahren hat Saidy Janko bereits mehrere Fussball-Kulturen kennengelernt. Letzte Saison war der Schweizer fester Bestandteil der YB-Meistertruppe.
Gerne wäre der Aussenverteidiger etwas länger in Bern geblieben. Doch YB und der FC Porto, Jankos damaliger Stammklub, konnten sich nicht auf einen Deal einigen. «Ich war ready, noch ein weiteres Jahr bei YB zu spielen. Aber aus finanziellen Gründen klappte es nicht. Die Corona-Krise hat sicher auch nicht geholfen. Ich konnte das nicht beeinflussen», erzählt Janko im Interview mit SRF Sport.
Porto habe hohe Anforderungen an YB gestellt, welche die Berner nicht bereit waren, zu erfüllen.
«Il Fenomeno» wollte Janko in Valladolid haben
Anfang Oktober folgte dann der Wechsel von Porto, wo Janko nach seiner Verpflichtung im Sommer 2017 keine einzige Spielminute absolvierte, nach Spanien zum Erstligisten Valladolid. Wie kam der Wechsel zustande? «Sie hatten schon länger Interesse an mir gezeigt. Als nun ein konkretes Angebot vorlag, war es eine einfache Entscheidung. Wenn Ronaldo anklopft, ist es schwierig, nein zu sagen», erklärt Janko.
Er hat einen starken Charakter, ist gleichzeitig aber sehr gelassen. ‹En liebe Siech›.
Beim angesprochenen Ronaldo handelt es sich um niemand geringeres als den dreifachen brasilianischen Weltfussballer, zu seiner Zeit auch «Il Fenomeno» genannt. Der mittlerweile 44-Jährige hält seit 2018 die Mehrheit der Anteile von Valladolid und amtet seither als Klubpräsident.
Janko ist beeindruckt von seinem neuen Chef: «Er hat einen starken Charakter, ist gleichzeitig aber sehr gelassen. ‹En liebe Siech›», schwärmt der Schweizer.
Von Verletzungen ausgebremst
Trotz mangelnder Vorbereitungszeit kam Janko beim aktuell Tabellen-16. der Primera Division schon früh nach seinem Wechsel zum Einsatz. Allerdings wurde er bald vom Pech heimgesucht. Erst ein Muskelfaserriss und später auch noch Probleme an den Adduktoren hielten den 25-Jährigen von den Fussballplätzen fern.
Ich muss einfach fit bleiben, dann bin ich mir sicher, dass ich spielen werde.
Das führte dazu, dass Janko erst 5 Einsätze für seinen neuen Arbeitgeber zu Buche stehen hat. Ronaldo machte dem Schweizer aber Mut: «Er hat zu mir gesagt, ich solle den Kopf nicht hängen lassen und dass sich alles zum Guten wenden werde», so Janko. In den wenigen Partien, die der ehemalige U21-Nationalspieler bisher in La Liga bestreiten durfte, hat ihn vor allem eines beeindruckt:«Das Technik-Level ist unglaublich hoch. Sowas habe ich zuvor weder in England noch in Frankreich gesehen», meint er.
Aktuell befindet sich Janko in der Schweiz, wo er seine Reha vorantreibt. Er hofft, in 1-2 Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Sein Ziel für die unmittelbare Zukunft ist klar: «Ich muss einfach fit bleiben, dann bin ich mir sicher, dass ich spielen und der Mannschaft weiterhelfen werde.»