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Internationale Ligen Favre: «Ehrlichkeit ist die wichtigste Qualität eines Trainers»

Mit seiner erfolgreichen Arbeit beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ist Lucien Favre zum renommiertesten Schweizer Fussball-Trainer avanciert. Im «sportpanorama» sprach der Waadtländer über seine erfolgreiche Karriere, seine Philosophie und Schweizer Spieler.

Dass er dereinst in einer Topliga für Furore sorgen würde, hätte Lucien Favre zum Beginn seiner Trainerkarriere nicht erwartet. «Nach meiner Zeit als Spieler wollte ich einfach einmal sehen, was als Coach möglich ist.» Als entscheidenden Schritt sieht er rückblickend sein Engagement beim FC Zürich an, den er zu 2 Meistertiteln und einem Cupsieg führte. «Der FCZ war ein Glücksfall für mich. Diese Zeit war einfach top.»

Vom Abstiegskandidaten zur Topadresse

Nach der Tätigkeit in Zürich nahm Favre bei Hertha Berlin seinen ersten Trainerjob im Ausland an. Im Februar 2011 trat er schliesslich den Posten beim akut abstiegsbedrohten Mönchengladbach an. Unter der Leitung des Waadtländers schaffte die Borussia nicht nur den Klassenerhalt, inzwischen ist sie wieder zu einer Top-Adresse geworden. Zweimal (2012 und 2014) führte Favre das Team auf die internationalen Plätze.

Favre macht Talente zu Stars

Die Erfolge haben Favre überall grosses Lob eingetragen. In Deutschland gilt er als der Trainer, der aus Talenten Nationalspieler formt. Klingende Namen wie Marco Reus (jetzt Dortmund), Dante (jetzt Bayern München) oder der aktuelle Gladbach-Stürmer Max Kruse schafften unter dem Schweizer den ganz grossen Durchbruch und gleichzeitig den Sprung in die Nationalmannschaft.

Favre sieht sich selber aber nicht alleine verantwortlich für diese Entwicklung: «Es ist vor allem entscheidend, dass die Spieler wirklich wollen. Nur wenn sie ehrgeizig und hungrig sind, können sie erfolgreich sein.» Als seine grösste Stärke sieht er viel mehr seine direkte Art. «Ehrlichkeit gegenüber den Spielern ist für mich die wichtigste Qualität eines Trainers.»

«Xhaka ist auf dem richtigen Weg»

Dass diese Ehrlichkeit bisweilen auch schmerzhaft sein kann, musste auch Granit Xhaka schon erfahren. Der Schweizer Nati-Spieler fand sich bei Gladbach öfter auf der Ersatzbank wieder als ihm lieb war. Dennoch ist Favre mit seinem Schützling bisher zufrieden: «Man darf nicht vergessen, dass er erst 21 Jahre alt ist. Er braucht noch Zeit und muss noch viel arbeiten, aber er ist auf dem richtigen Weg.»

Grosse Erwartungen an Sommer

Im Sommer stösst mit Yann Sommer ein weiterer Schweizer Internationaler zu Mönchengladbach. Auch vom derzeitigen Basel-Keeper, der bei der Borussia den zu Barcelona abwandernden Marc-André ter Stegen ersetzen wird, erwartet Favre Grosses: «Yann Sommer ist schon seit einigen Jahren auf einem Top-Niveau. Er kann das Spiel lesen und ist auch fussballerisch stark. Zudem passt er menschlich zu uns.»

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