Eine Krise in diesem Ausmass hatte man bei Manchester City schon länger nicht mehr erlebt. Gerade mal ein Spiel gewannen die «Citizens» zwischen Ende Oktober und Ende Dezember. Satte 9 Niederlagen und 3 Unentschieden standen wettbewerbsübergreifend im selben Zeitraum zu Buche. Im Meisterrennen wurde das Team um Manuel Akanji damit schon arg zurückgebunden. Mit dem Out gegen Real Madrid in der Zwischenrunde ging auch das Champions-League-Abenteuer unerwartet früh zu Ende.
Dennoch spielt Akanji mit seinen Teamkollegen am Samstag um einen Titel. Im Final des FA Cups wird ManCity im Wembley von Crystal Palace herausgefordert. «Auch bei einem Sieg wäre es keine gute Saison», bilanziert der Schweizer Nati-Verteidiger kurz vor dem Saisonende. Ein Titel wäre zwar «schön, aber wir sind definitiv zu früh aus dem Meisterrennen und aus der Champions League gefallen».
Verletzungspech als Erklärung
Für die herbstliche Krise hat Akanji eine relativ einfache Erklärung. Das Verletzungspech haftete dem Team lange an den Füssen. Es habe nicht nur ein Stürmer, ein Mittelfeldspieler und ein Verteidiger gefehlt. Zwischenzeitlich fehlten 4 Verteidiger auf einmal, daneben fiel auch Weltfussballer Rodri die ganze Saison aus. «Das Wichtigste war aber, dass wir nicht auseinanderfallen. Das haben wir geschafft und sind stark aus der Krise rausgekommen», blickt Akanji zurück.
Auch Akanji wurde in dieser Spielzeit nicht vom Verletzungspech verschont. Rund zweieinhalb Monate musste der 29-Jährige in diesem Frühling wegen einer Adduktorenverletzung zuschauen. Die Zwangspause hatte aber auch seine Sonnenseite. «Ich war viel zu Hause, meine Kinder haben das genossen. Ich habe ihnen aber gesagt, dass es nur eine kurze Zeit so sein wird.» Mittlerweile ist er zurück auf dem Platz, am vergangenen Wochenende zum ersten Mal wieder über 90 Minuten.
Klare Favoritenrolle
Ins Endspiel gegen Crystal Palace steigt City als grosser Favorit. Im Gegensatz zu den Titelhamstern aus Manchester hat der Klub aus London neben zwei Championship-Titeln einen gähnend leeren Trophäenschrank vorzuweisen. Akanji erwartet dennoch einen «unangenehmen Gegner». Beim letzten Aufeinandertreffen Mitte April lagen die «Skyblues» in der Meisterschaft mit 0:2 zurück, fuhren letztlich aber noch einen klaren 5:2-Sieg ein.
Einen besonders grossen Druck aufgrund der verpatzten Saison verspürt Akanji nicht. «Wir wollen gewinnen, egal wie die Saison gelaufen ist. Wenn wir unsere Leistung abrufen, stehen unsere Chancen auf den Titel sicher gut.»