Der Begriff Senkrechtstarter trifft auf Johan Manzambi wohl so gut zu wie auf kaum jemanden. Der 19-Jährige erlangte hierzulande in der letzten Saison nach seinem ersten Nati-Aufgebot und dem Premierentor im zweiten Spiel gegen die USA erstmals so richtig Bekanntheit. Nun hat er sich in der Saisonvorbereitung bei Bundesligist Freiburg einen Stammplatz erkämpft.
Diesen will er so schnell nicht wieder herschenken, sagt Manzambi gegenüber SRF: «Es war immer mein Ziel, hier zu spielen. Jetzt habe ich meine Chance und ich werde alles dafür geben, um zu bleiben.» Bei der 1:3-Niederlage zum Auftakt in die Bundesliga-Saison gegen Augsburg spielte Manzambi bis zur 82. Minute.
Er konnte immer wieder Nadelstiche setzen und lieferte zu Spielbeginn etwa die Vorlage zum vermeintlichen 1:0 der Freiburger, das aufgrund eines Abseits nachträglich aberkannt wurde. Auch in der zweiten Halbzeit fiel Manzambi durch feine Dribblings und kreative Ideen auf.
Er ist torgefährlich, sehr zweikampfstark und hat immer wieder gute Dribblings. Er hat gezeigt, dass er das Niveau hat, Bundesliga zu spielen.
Von der Servette-Jugend in die Bundesliga
Noch vor drei Jahren spielte Manzambi in seiner Heimatstadt Genf in der U18 von Servette. Doch anstatt bei den «Grenats» erste Profiluft zu schnuppern, wechselte er 2022 in die Jugend des SC Freiburg. Dort absolvierte er zunächst einige Spiele in der U19, bevor er in der Saison 2023/24 in der 2. Mannschaft des Klubs in der 3. Liga zum Einsatz kam.
Weil er bei Freiburg II zu überzeugen wusste, holte ihn Julian Schuster in der letzten Spielzeit zum Fanionteam. Der Trainer trat im vergangenen Jahr das Erbe von Legende Christian Streich an – und tat das mit Bravour. Schuster wurde sogleich zum Trainer des Jahres ausgezeichnet und führte Freiburg in die Europa League. Von den Qualitäten Manzambis ist er überzeugt: «Er ist torgefährlich, sehr zweikampfstark und hat immer wieder gute Dribblings, mit denen er Gegner überwinden kann.»
Ich kann wenig Französisch, aber ich würde sagen: ‹Incroyable!›
Damit habe er gezeigt, dass er das Niveau habe, Bundesliga zu spielen. Manzambi habe auch noch viel Potenzial, da er noch sehr jung sei: «Aufgrund seiner Persönlichkeit habe ich da ein sehr, sehr gutes Gefühl.» Der Spieler selbst zeigt sich ebenfalls glücklich über die aktuelle Situation: «Für mich als Fussballer war Freiburg die perfekte Wahl.»
«Ich würde sagen: ‹Incroyable!›»
Die Herzen der Fans im Breisgau hat Manzambi bereits erobert. «Ich kann wenig Französisch, aber ich würde sagen: ‹Incroyable!›», sagt etwa ein Anhänger mit waschechtem Dialekt: «Er ist ein Spieler, der einfach auf das Spielfeld kommt, sich etwas traut, verrückte Dinge tut und ganz viel richtig macht. Ich glaube, wir werden sehr viel Freude haben an ihm.»
Ein anderer Fan, der ein Trikot mit Manzambis Rückennummer trägt, meint: «Er wird in dieser Saison extrem gross rauskommen. Ich finde ihn sehr sympathisch.» Der Plan des 19-Jährigen mit dem frühen Wechsel in die Schwarzwaldstadt ist voll aufgegangen. Wohin der Weg noch führt, weiss Manzambi nicht, aber: «Klar habe ich Träume, die bleiben aber privat.»