Ricardo Rodriguez ist die Ruhe selbst. Vielleicht liegen ihm deshalb die Standards so gut. Das Penalty-Tor zum 1:0-Sieg im Viertelfinal des DFB-Pokals gegen Freiburg war bereits der 10. Treffer des Aussenverteidigers in dieser Saison.
Heckings trockener Spruch
«Was soll ich daran bewundern? Er wird doch gut bezahlt, da kann er doch mal einen Elfmeter verwandeln», sagte sein Coach Dieter Hecking nach der Partie. «Es war sein Nationalmannschaftskollege, das ist nicht so einfach», meinte Geschäftsführer Klaus Allofs hingegen anerkennend.
Rodriguez, bekanntlich kein Mann der grossen Worte, erklärte: «Meistens schaue ich auf den Torhüter, dieses Mal nicht.» Diesen kannte er ja auch bereits bestens. Roman Bürki warf sich zwar in die richtige Ecke. Doch zu platziert war Rodriguez' Schuss. «Er hätte ihn fast gehabt - aber nur fast», sagte der Schütze lachend. Wenn man scharf schiesse, sei der Ball eben nicht zu halten, erklärte Rodriguez.
Rodriguez gefährlichster Verteidiger in Deutschland
Seine Bilanz lässt sich sehen: 5 Elfmetertreffer, 3 direkt verwandelte Freistösse und 2 Tore aus dem Spiel heraus machen ihn zum gefährlichsten Verteidiger in der Bundesliga. «Rodriguez, der Torjäger!», titelt das Fachmagazin kicker . «Wenn es die Leute sagen, ist es schön zu hören, aber ich bin eigentlich hier zum Verteidigen», sagt der 22-Jährige. Mit dem Spitznamen «Wolf im Schafspelz» könnte er wohl auch gut leben.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 08.04.15, 07:30 Uhr