«Jung, motiviert, lernwillig, loyal, offen und familiär.» Was wie der Einstieg in einen hippen Lebenslauf klingt, ist Nicolas Haas' Umschreibung seines Klubs Empoli. Der 25-Jährige aus Sursee fühlt sich beim Serie-A-Aufsteiger pudelwohl. «Von der Küche bis rauf zum Präsidenten: Die positive Mentalität ist im ganzen Klub zu spüren», schwärmt er.
Vom FC Luzern aus war Haas 2017 ausgezogen, um in Fussball-Italien Fuss zu fassen. Dabei rutschte er wie viele andere in die komplizierten Mühlen des italienischen Leihsystems: Bei «seinem» Klub Atalanta kam er nur auf 9 Teileinsätze, wanderte bereits nach einer Saison weiter nach Palermo, Frosinone und Empoli.
«Ich habe meine negativen Erfahrungen mit diesem System sammeln dürfen», meint Haas lachend. Dieses «Parkieren» von Spielern bei anderen Klubs sei nicht immer einfach; ständig wieder ein neues Umfeld, neue Verhältnisse, neue Teamkollegen. Der Luzerner sieht das aber auch als Chance. «Man muss jeden Tag Vollgas geben und entwickelt sich so als Mensch und Spieler weiter.»
Aus der Quarantäne hinter die Spitzen
Weil Empoli mit Leistungsträger Haas im Sommer der Aufstieg gelungen war, griff eine Klausel im Vertrag des Schweizers – und die Toskaner übernahmen den Leihspieler fix von Atalanta.
In der Vorbereitung auf die Saison in Italiens höchster Liga musste Haas zuletzt einen Rückschlag hinnehmen: Zusammen mit 6 Teamkollegen erkrankte er an Corona, hatte 4 Tage ziemlich zu beissen und sass insgesamt 16 Tage in Quarantäne. Die Frohnatur nimmt auch aus dieser Erfahrung das Positive: «Ich durfte mein Immunsystem stärken.»
Am Samstagabend geht es für Empoli zum Auftakt zu Hause gegen Lazio Rom – mit dem klaren Ziel Klassenerhalt vor Augen. Haas wird entweder im zentralen Mittelfeld oder als klassischer Zehner hinter den Spitzen die Fäden ziehen. «Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich viel laufen und ständig nach dem Ball fragen kann», erklärt er seinen Spielstil.