Nach 3 Jahren Absenz ist Dynamo Dresden zurück in der 2. Bundesliga. In den beiden Jahren zuvor hatten die Sachsen den Aufstieg auf der Zielgeraden jeweils noch verspielt. Diesmal fixierte Dynamo die Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse Deutschlands am vorletzten Spieltag.
Der Mann hinter dem Erfolg? Thomas Stamm. Der 42-jährige Schweizer übernahm bei Dresden zu Beginn der Saison das Traineramt – und schlug voll ein. Die Mannschaft ist eine Mischung aus erfahrenen Profis und jungen Talenten. Rückschläge gab es auch in dieser Saison, als es im Frühling alles andere als gut lief.
Den Aufstieg liess sich Dynamo diesmal aber nicht mehr nehmen. Die Erlösung in der Stadt war riesig, die Dimensionen sind hierzulande kaum vorstellbar. Erst recht, wenn man bedenkt, dass es sich um die 3. Bundesliga handelt. Zu den Heimspielen von Dynamo pilgern jeweils fast 30'000 Fans. Einen solchen Schnitt hat in der Schweiz aktuell höchstens YB.
«Für viele ist Dynamo ein Bestandteil ihres Lebens. Fussball ist hier anders verankert, es ist Teil der Kultur», versucht Stamm die Bedeutung des Klubs im Interview mit SRF Sport zu beschreiben. Das spüre man im positiven wie im negativen Sinn. «Es ist, wie wenn man den Menschen etwas wegnimmt oder ihnen etwas schenkt.»
Stamm weckt Begehrlichkeiten
Seine Trainerkarriere hatte Stamm einst bei Winterthur lanciert. Es sei nicht so gewesen, dass er «in die Trainerschiene» wollte, so der Zürcher, der seine Spielerkarriere bereits mit 27 Jahren beendet hatte. Zuerst war er im Marketing tätig, nebenbei trainierte er bei Winterthur die U15. Und geriet so eben doch in die Trainerschiene. Stamm machte sich mit der Ausbildung von jungen Spielern einen Namen.
Von Winterthurs U18, wo er zwei Jahre Trainer von Manuel Akanji war, zog es ihn weiter nach Freiburg, wo er seinem guten Ruf offensichtlich gerecht wurde. Nicht zufällig dürften deutsche Medien in der Vergangenheit gefragt haben, ob man in Freiburg bereits den nächsten Christian Streich in den eigenen Reihen habe. Insgesamt war er 9 Jahre beim Klub im Breisgau – und hätte sich eigentlich gewünscht, dort den nächsten Schritt in seiner Karriere machen zu können, wie er sagt.
Dazu kam es nicht. Ebenso wenig wie zu einem Engagement in der Schweiz, obwohl Stamm mit seiner Arbeit auch hierzulande Begehrlichkeiten geweckt hat. Für einige mag der Schritt zu Dynamo Dresden in die 3. Liga ein Rückschritt gewesen sein. Mit dem Aufstieg in der ersten Saison hat der Schweizer nun aber einen ganz grossen Schritt nach vorne gemacht. Das Interesse an ihm dürfte nicht kleiner geworden sein.