Auf den ersten Blick scheint der Wechsel von Fabian Rieder zu Stade Rennes zu überraschen. Nicht die Bundesliga oder die Premier League, sondern die Ligue 1 wird die neue Heimat des 21-Jährigen. Doch mit Rennes scheint Rieder genau das Team gefunden zu haben, das seine Karriere weiter nach vorne treiben wird.
Die Westfranzosen spielen seit Jahren auf konstant hohem Niveau in der Meisterschaft. In der abgelaufenen Saison konnten sie sich zum 6. Mal in Folge für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren. In der Europa League schafften sie es im letzten Jahr bis in die 1/16-Finals, auch heuer sind sie wieder in diesem Wettbewerb aktiv.
Viel Geld eingenommen
Ein Blick auf das Kader von Rennes zeigt, dass Transfers wie jener von Rieder keine Seltenheit sind. Mit Ausnahme von Nemanja Matic, der in diesem Sommer 35-jährig von der AS Roma kam, und Goalie Steve Mandanda (38), sind alle Stammspieler unter 30 Jahre alt. Den jungen Spielern wird früh Verantwortung übergeben – und sie zahlen dieses Vertrauen mit starken Leistungen zurück.
Belohnt werden sie dafür auch mit Transfers zu absoluten Top-Klubs. Der 21-jährige Flügelspieler Jérémy Doku wechselte im Sommer für 60 Millionen Euro zu Manchester City. Der noch zwei Jahre jüngere Lesley Ugochukwu für 27 Millionen zu Chelsea. Mit Lovro Majer (zu Wolfsburg) und Loïc Badé (zu Sevilla) haben zudem zwei weitere Stammspieler den Verein als Sprungbrett genutzt und verlassen. Die Kasse von Stade Rennes dürfte dafür nun gut gefüllt sein.
Offensiver Fussball
An der Seitenlinie bei Rennes steht seit März 2021 der 56-jährige Bruno Génésio. Der Franzose bevorzugt ein 4-3-3-System mit zwei offensiven Mittelfeldspielern. Eine Position, die auch Rieder optimal bekleiden könnte.
Überhaupt setzen die «Rot-Schwarzen» auf attraktiven, offensiven Fussball mit schnellem Umschaltspiel. Die acht Tore aus den ersten drei Ligaspielen bestätigen den Vorwärtsdrang des Teams.
Schweizer bei Rennes
Rieder ist der siebte Schweizer Spieler, der bei Rennes anheuert. Alex Frei (117 Spiele/52 Tore) und Gelson Fernandes (101/1) bestritten über 100 Partien für das Team aus der Bretagne. Im Anschluss daran verliessen sie den Verein in Richtung Bundesliga – zu Dortmund respektive Eintracht Frankfurt.
Für Rieder gilt es nun zuerst, sich bei Rennes durchzusetzen. Wenn ihm das gelingt, steht die Tür zu einer grossen Karriere offen. Mit dem Wechsel nach Frankreich ist der erste Schritt dafür schon einmal getan.