Yann Sommer hütet künftig das Tor beim deutschen Serienmeister Bayern München. Damit hat der Schweizer Nati-Goalie in der Bundesliga die höchste Stufe erreicht. Mehr als ein Engagement bei den Bayern ist in Deutschland für einen Profi-Fussballer nicht möglich. Bei keinem anderen Klub sind die Erwartungen höher, ist die Konkurrenz stärker, ist der Druck grösser. Kein anderer Klub ist auch nur annähernd so erfolgreich wie die Münchner: 32 Mal holte man in Deutschland den Titel, seit 2013 in jeder einzelnen Saison.
Sommer wird in der Allianz-Arena im Fokus stehen wie noch nie zuvor in seiner Klub-Karriere. Im Schaufenster Bayern München standen vor dem Nati-Goalie bereits drei Schweizer Feldspieler.
Sutter, der Bayern-Pionier
Den Anfang machte 1994 Alain Sutter . Nach einer starken WM mit der Schweiz in den USA wechselte der Mittelfeldspieler von Nürnberg an die Säbener Strasse. Bei den Bayern wurde Sutter indes nie richtig glücklich. Zwar machte der Berner unter Star-Coach Giovanni Trapattoni in seiner ersten Saison 22 Bundesligaspiele, doch im Oktober 1995 zog Sutter bereits weiter zum SC Freiburg.
Sforza, der Rückkehrer
Von August bis Oktober 1995 standen gar zwei Schweizer im Bayern-Kader. Denn im Sommer hatte Ciriaco Sforza erstmals beim Rekordmeister angeheuert. Während der Neueinkauf sofort Stammspieler war, wurde nicht mehr auf Sutter gesetzt. In seiner ersten Saison bei den Bayern gewann Sforza den Uefa-Cup. Nach vier Jahren bei Inter und Kaiserslautern kehrte Sforza 2000 nach München zurück. In seinen total drei Saisons mit den Bayern (1995/96, 2000/01, 2001/02) bestritt der Mittelfeldakteur 101 Pflichtspiele und gewann neben dem Uefa-Cup auch die Champions League (2001) sowie die deutsche Meisterschaft (2001).
Shaqiri, der Titelhamsterer
Nach Sforzas Wechsel zurück zu Kaiserslautern dauerte es zehn Jahre, ehe ein dritter Schweizer zu den Bayern transferiert wurde. Im Sommer 2012 wechselte der damals 20-jährige Xherdan Shaqiri für zwölf Millionen Franken von Basel an die Isar. Gleich in seiner ersten Saison holten Shaqiri und Co. das Triple mit Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League. Gleichwohl konnte sich der Schweizer in seinen drei Jahren in München nie richtig durchsetzen und wechselte nach 81 Pflichtspielen 2015 zu Inter Mailand. Shaqiris Bilanz mit den Bayern mit drei Meisterschaften, zwei Pokal-Triumphen und der Champions League ist unerreicht.
Oberlin und Burki, die Ersatzbank-Gäste
Zu einem kurzen Bayern-Gastspiel kam im Frühjahr 2021 auch Dimitri Oberlin. Der Stürmer gehörte zwischen Januar und Juli der 2. Mannschaft der Münchner an. Am 10. April durfte der ehemalige Nati-Spieler (ein Einsatz) in der Partie gegen Union Berlin aufgrund zahlreicher Verletzungen in der Bundesliga auf die Ersatzbank – wurde indes nicht eingesetzt.
Ebenfalls einmal ohne Einsatz auf der Bayern-Bank – allerdings im DFB-Pokal – sass zudem Sandro Burki Ende August 2002 gegen Schalke.