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Rekordmeister Bayern Am Ende doch wieder eine Klasse für sich

Bayern München holt sich in überlegener Manier den 6. Titel in Folge. Dabei lief es zu Beginn gar nicht rund.

Die 28. Meisterschaft Anfang April unter Dach und Fach, der 6. Titel in Serie, die Dominanz erdrückend, die Konkurrenz chancenlos: Bayern München spielte einmal mehr in einer anderen Liga. So imposant die Zahlen, so gerne wird dabei vergessen, dass diese Meisterschaft zu Beginn alles andere als ein Selbstläufer war. Vor allem der September hatte es in sich. Blicken wir zurück.

  • In der Liga liegen die Münchner am 7. Spieltag nach 2 Remis, 1 Niederlage und «nur» 4 Siegen bereits 5 Punkte hinter Leader Dortmund.
  • In der Champions League geht Bayern im 2. Gruppenspiel beim PSG 0:3 unter.
  • Am Ende dieses turbulenten Septembers wird Trainer Carlo Ancelotti entlassen.

Als Nachfolger von Ancelotti wird Jupp Heynckes präsentiert. Und mit dem Altmeister kehrt der Erfolg unmittelbar zurück:

  • Die ersten 9 Pflichtspiele unter Heynckes werden allesamt gewonnen.
  • Am 10. Spieltag steht Bayern bereits wieder an der Spitze und muss die Tabellenführung in der Folge nie mehr abgeben.
  • In der Winterpause weist der Serienmeister bereits 11 Punkte Vorsprung auf das zweitplatzierte Schalke auf.

Am Ende muss konstatiert werden: Der 28. Meistertitel der Bayern fusst nicht nur auf der Dominanz der Münchner, sondern auch auf dem Versagen der Konkurrenz. Kein Team war in der Lage, Profit aus den Unruhen im September zu ziehen und die Bayern für längere Zeit unter Druck zu setzen. Jeder war zu sehr mit sich selber beschäftigt, allen voran Hauptkonkurrent Dortmund, der ebenfalls den Trainer wechseln musste und danach nicht mehr in Schwung kam.

So bleibt den Gegnern einmal mehr nur die Überlegenheit des alten und neuen Meisters anzuerkennen. Und die desillusionierende Erkenntnis, dass Bayern am Ende auch oben steht, wenn nicht alles rund läuft.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch: Die auslaufenden Verträge von Trainer Heynckes und Routiniers wie Franck Ribéry, Arjen Robben sowie das Interesse anderer Grossklubs an Torjäger Robert Lewandowski könnten wieder für etwas Unruhe sorgen. Und bieten vielleicht eine neue Möglichkeit, den Titelhamster wenigstens in Verlegenheit zu bringen.

Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 07.04.2018, 17:34 Uhr

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