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Relegation in der Bundesliga Herthas Nebengeräusche und eine verheerende Nachspielzeit

Dem Hauptstadtklub steht mit dem Hamburger SV in der Relegation ein Klub gegenüber, der viele Parallelen aufweist.

Berliner Spieler vor der Ostkurve
Legende: Derzeit nicht zu beneiden Die Spieler des Hertha BSC. KEYSTONE/EPA/CLEMENS BILAN

Er war lange der Chaosklub der Bundesliga: der Hamburger SV. Doch mittlerweile sind die Hansestädter nicht mehr erstklassig – und auch das schlechte Image haftet mit dem Hertha BSC primär einem anderen blau-weissen Klub an. Nun treffen die beiden Traditionsklubs ausgerechnet in der Relegation aufeinander.

Die Causa Windhorst

Und die Vorzeichen könnten nicht unterschiedlicher sein: Während die Hamburger mit einem furiosen Schlussspurt erst die Teilnahme an den beiden Aufstiegsspielen realisiert haben, brennt in Berlin der Baum: Nebst dem sportlichen Tiefflug sorgen ein zu früh gestarteter freier Ticketverkauf – der eine Invasion an HSV-Fans zur Folge haben könnte – sowie ein Investor, dem sein Spielzeug bereits längst entglitten scheint, für Gesprächsstoff.

So zierte denn zuletzt auch ein Spruchband mit den Worten «Windhorst und Gegenbauer raus» die Ostkurve im Berliner Olympiastadion. Für die Fans sind mit Lars Windhorst und Werner Gegenbauer die Schuldigen an der derzeitigen Misere schnell gefunden. Und tatsächlich agierten im Machtkampf weder Investor Windhorst noch Präsident Gegenbauer in der Vergangenheit stilsicher.

Während Gegenbauer nebst den enttäuschenden Resultaten das Verprassen der «Windhorst-Millionen» und diverser Trainer sowie die noch immer ungeklärte Stadionfrage angekreidet wird, hat der einstige «Vorzeigeunternehmer» Windhorst etwa durch angebliche Verpfändung seiner Anteile viel Vertrauen im Klubumfeld eingebüsst.

Magath als Retter in Not?

In Berlin ruhen nun die letzten Hoffnungen auf den Klassenerhalt auf Felix Magath. Eine Situation, mit welcher der 68-Jährige vertraut ist. Der Trainer-Fuchs bewahrte einst mit dem HSV bereits den kommenden Gegner vor dem sichergeglaubten Abstieg. Auch in der Saison 2021/22 schien sich die Verpflichtung Magaths für die Berliner auszuzahlen – bis in die 92. Minute des letzten Spieltags.

Dann schoss Stuttgart gegen den FC Köln das vielumjubelte Siegtor – und bugsierte sich dank des besseren Torverhältnisses noch auf Rang 15. Ob sich die Hertha in der aktuellen Verfassung von diesem Nackenschlag zu erholen mag, wird sich weisen. Viel spricht vor dem entscheidenden Duell jedoch nicht für die Hauptstädter.

Video
Archiv: Der HSV steigt nach 55 Jahren in die 2. Bundesliga ab
Aus Tagesschau vom 12.05.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 7 Sekunden.

Radio SRF 3, Sportbulletin, 14.05.22, 17:50 Uhr;

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