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Saudi-Arabien – Europa einfach Von Benzema bis Henderson: Die Wüste hat den Reiz verloren

Plötzlich möchten die Stars wieder zurück: Der erste Hype um Saudi-Arabien scheint vorbei.

Gähnend leere Stadien, in der Tabelle im Niemandsland: Das ach so «spannende Abenteuer» in Saudi-Arabien hatte sich Jordan Henderson irgendwie anders vorgestellt. Erst fünf Monate spielt der langjährige Liverpool-Captain für Al-Ettifaq, und nun ist er schon wieder weg.

Der 33-Jährige hat sich mit seinem Klub auf eine Vertragsauflösung geeinigt und schliesst sich Ajax Amsterdam an. Dies bestätigte der niederländische Klub am Donnerstag.

Henderson, dessen Wechsel in die Wüste wegen seines vorherigen Engagements für die Rechte Homosexueller heftig kritisiert worden war, liebäugelte angeblich schon länger mit einer Rückkehr nach Europa. Grund sollen, so schrieben es englischen Medien nicht ohne spöttischen Unterton, das sportlich magere Niveau und das geringe Zuschauerinteresse in Saudi-Arabien sein. Beim Auswärtsspiel bei Al-Riyad spielte der frühere Champions-League-Sieger zuletzt vor 696 Zuschauern, das Spiel bei Al-Fayha wollten nur 610 Fans sehen.

Karim Benzema und Jordan Henderson.
Legende: Einer kehrt fix zurück, der andere schon bald? Karim Benzema und Jordan Henderson. Getty Images/Yasser Bakhsh

Benzema: Chancentod in der Wüste

Dass Geld eben nicht alles ist, bekam auch Karim Benzema schon zu spüren. Der im Sommer mit grossem Brimborium vorgestellte Franzose ist bei vielen Fans von Al-Ittihad nach zahlreichen vergebenen Chancen unten durch, besonders sein verschossener Elfmeter im Viertelfinal der Klub-WM hängt ihm nach. Nach mehreren Beleidigungen – und einem umstrittenen Gaza-Post – schaltete der 35-Jährige Ende Dezember gar seinen Instagram-Account mit immerhin 76 Millionen Followern ab.

Auch Benzema, so heisst es, möchte zurück nach Europa, Platz 8 in der Tabelle sei ihm dann doch zu wenig. Zuletzt verpasste der ehemalige Real-Star den Trainingsauftakt. Wie es weiter geht? Offen. Die Liga startet erst Mitte Februar wieder, bis dahin ist auch in Saudi-Arabien das Transferfenster offen.

Firmino plötzlich aussortiert

Spekulationen um einen schnellen Abschied aus der Wüste gibt es auch um Roberto Firmino. Nach gutem Start bei Al-Ahli hatte der Brasilianer nicht nur das Captainamt, sondern auch seinen Stammplatz verloren. In der letzten Saison traf er noch regelmässig in der Premier und der Champions League (für Liverpool).

Roberto Firmino bei Al-Ahli.
Legende: Ist die Captainbinde los Roberto Firmino bei Al-Ahli. Getty Images/Yasser Bakhsh

Sein grosses Problem: In Europa will offenbar niemand das fürstliche Gehalt zahlen, das Firmino in Saudi-Arabien erhält.

Verschafft Benzema Jota Platz?

Und dann ist da noch der Portugiese Jota. 29 Millionen Euro überwies Al-Ittihad im Juli für den Flügelstürmer an Celtic Glasgow. Dumm nur: Nach einem Kaufrausch hat der Klub zu viele Ausländer im Kader, Jota ist nur noch die Nummer 9. Mit bösen Folgen: Seit Mitte September stand der 24-Jährige nicht mehr im Kader und sitzt nun seinen Vertrag ab.

Auch Jota will wieder weg. Wobei: Vielleicht steigt er bei Al-Ittihad ja schon bald zum Ausländer Nummer 8 auf. Teamkollege Benzema soll ja schon fast fort sein.

Radio SRF 1, 18.01.2024, Bulletin von 22:00 Uhr ; 

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