Am Mittwochabend steigt im Stadio Olimpico in Rom der Final der Coppa Italia zwischen der AC Milan und Bologna. Für das Team von Nationalspieler Remo Freuler ist es ein ganz spezielles Spiel.
Seit dem letzten Erfolg des Klubs aus der Emilia-Romagna in der Coppa Italia sind nämlich schon 51 Jahre vergangen. In der Saison 1973/74 krönte sich Bologna im Endspiel gegen Palermo im Elfmeterschiessen zum Sieger.
Durch Coppa-Erfolg zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
Diese über ein halbes Jahrhundert andauernde Durststrecke wollen Freuler & Co. für den Klub und auch für die ganze Stadt beenden. «Die Leute sind in den letzten Jahren nicht wirklich verwöhnt worden mit erfolgreichem Fussball», sagt der Mittelfeldspieler im Interview mit SRF Sport. Die Euphorie sei dementsprechend gross, 30'000 eigene Tifosi werden im Stadion in Rom mitfiebern.
Für Bologna wäre ein Coppa-Triumph zudem wichtig, weil man sich so direkt für die Europa League qualifizieren würde. Zwar kann die Teilnahme am internationalen Geschäft über die Meisterschaft weiterhin erreicht werden, man ist dabei aber an den letzten beiden Spieltagen auf fremde Hilfe angewiesen.
Dass man Stand jetzt mit 62 Punkten knapp ausserhalb der internationalen Plätze klassiert ist, liegt unter anderem am verlorenen Spiel gegen die AC Milan vom vergangenen Freitag. Die 1:3-Niederlage beim Finalgegner war ärgerlich, Freulers Team hatte bis zur 73. Minute noch geführt. «Gegen Milan muss man einfach über 90 Minuten immer aufpassen, sie haben vorne schnelle und technisch gute Leute», analysiert Freuler.
Man habe aus dieser Niederlage gelernt, dennoch erwartet der Zürcher am Mittwoch ein anderes Spiel: «Im Final wird immer etwas anders gespielt als in der Meisterschaft. Beide Teams haben Druck, niemand will einen Fehler machen.»
Es braucht einen perfekten Tag und ein perfektes Spiel
Premierentitel für Freuler?
Auch für Freuler persönlich hat das Spiel einen speziellen Stellenwert. Der Schweizer Nationalspieler spielt bereits zum 3. Mal um die Coppa-Trophäe, der Titel blieb ihm bisher verwehrt. Mit Atalanta Bergamo unterlag Freuler 2019 Lazio Rom, 2021 vermieste ihm Juventus Turin den Triumph.
In seinem 3. Endspiel soll nun der allererste Titel in seiner fast 14-jährigen Profilaufbahn Tatsache werden. «Es wäre wirklich schön, wenn es im 3. Anlauf klappen würde», meint er und beruft sich auf eine bekannte Redewendung: «Aller guten Dinge sind 3.»
Allein auf dieses Sprichwort müssen sich Bologna und Freuler aber nicht verlassen. «Wir verteidigen sehr hoch, gehen viel Risiko ein, spielen offensiven Fussball und wollen viel Ballbesitz haben», beschreibt der Mittelfeldmann die Stärken Bolognas, das mit Dan Ndoye und Michel Aebischer zwei weitere Schweizer in den eigenen Reihen weiss.
Die Meisterschaftspartie beim Finalgegner Milan hat aber gezeigt, dass die offensive Power allein nicht ausreicht. Dessen ist sich auch Freuler bewusst. Er weiss, dass es «einen perfekten Tag und ein perfektes Spiel» braucht, um Bolognas ersten Erfolg seit 51 Jahren und Freulers ersten Titel überhaupt klarmachen zu können.