Jean-Pierre Rhyner war jahrelang durch und durch ein Grasshopper. Bei den Zürchern durchlief er die Nachwuchsstufen und wechselte 2016 in die 1. Mannschaft. Mit Ausnahme einer Leihe bei Schaffhausen spielte der Innenverteidiger für GC.
Diesen Sommer zog es Rhyner weg. Beim spanischen Zweitligisten Cadiz unterschrieb er bis 2022. Im Interview spricht der 23-Jährige über seinen Wechsel, seine Ziele und seine Heimat.
SRF Sport: Jean-Pierre Rhyner, Sie sind jetzt seit ein paar Wochen bei Ihrem neuen Klub Cadiz. Wie haben Sie sich eingelebt?
Jean-Pierre Rhyner: Je länger, desto besser. Am Anfang war es noch ein bisschen schwierig, weil ich die ersten paar Tage im Hotel gelebt habe. Dann ging die ganze Organisation los mit Wohnung suchen, Auto suchen, Abmelden in der Schweiz, Anmelden hier in Spanien. Das war ziemlich kompliziert.
Die Segunda Division ist eine sehr starke Liga.
Ihre Mutter ist Peruanerin. Da hatten Sie zumindest bei der Sprache keine Probleme, oder?
Das war natürlich positiv, ja. Beim Spanisch-Sprechen habe ich ab und zu noch ein bisschen Mühe und mache zum Teil ein paar Fehler. Aber ich verstehe so weit alles. Das hilft sehr.
Wie ist es zum Transfer zu Cadiz gekommen?
Ich habe ein Angebot bekommen und dieses mit meinem Agenten angeschaut. Wir haben dann die Verhandlungen gestartet. Ich bin überzeugt, dass es ein guter Schritt für mich ist.
Welche Ziele hat die Mannschaft für die neue Saison? Welches sind Ihre persönlichen Ziele?
Wir müssen uns auf jedes einzelne Spiel konzentrieren und wollen möglichst viele positive Resultate einfahren. Dann kommen wir unseren Zielen auf jeden Fall einmal näher. Wir wollen sicher in die Playoffs. Der Aufstieg in die Primera Division ist das Ziel. Persönlich möchte ich zuerst vor allem Einsatzminuten sammeln und mich an die neue Liga gewöhnen.
Was würde es Ihnen bedeuten, in der Primera Division zu spielen?
Es wäre ein Traum, der in Erfüllung geht. Die spanische Liga habe ich schon immer verfolgt, der Fussball hier gefällt mir sehr. Er ist sehr technisch und sehr schnell. In «La Liga» zu spielen, wäre auf jeden Fall grossartig.
Sie haben bei Cadiz einen Vertrag über 3 Jahre. Sehen Sie den Klub vor allem als Sprungbrett oder welches sind Ihre langfristigen Ziele?
Cadiz ist ein super Klub, es hat sehr gute Spieler hier. Das Team verfügt über grosse Qualität. Zudem ist die Segunda Division eine sehr starke Liga. Wir hatten kürzlich Testspiele gegen Malaga und Las Palmas. Da habe ich gemerkt, dass das Niveau recht hoch ist. Ich konzentriere mich jetzt einfach auf meinen Start. Dass ich zu meinen Spielminuten komme und mich in der Mannschaft integrieren kann.
Sie besitzen den Schweizer und den peruanischen Pass. Für welche Nationalmannschaft würden Sie sich entscheiden?
Ich habe in der Schweiz schon in der U20 und der U21 gespielt. In Peru habe ich für die U20 auch schon Testspiele absolviert. Das ist aber schon etwas länger her. Vor einem Jahr hatte ich wieder Kontakt mit dem peruanischen Verband. Aber da ist alles noch offen, ich will und muss das im Moment nicht entscheiden. Die Schweiz ist meine Heimat, ich bin dort aufgewachsen und bin dankbar für alles. Gleichzeitig ist Peru eine zweite Heimat für mich, dort lebt meine Familie.
Ich freue mich über jeden Sieg, den GC feiert.
Vor Ihrem Wechsel sind Sie mit GC aus der Super League abgestiegen. Verfolgen Sie Ihren ehemaligen Klub aktuell in der Challenge League?
Ja, natürlich. Ich versuche hier, jedes Spiel zu schauen. Und ich freue mich über jeden Sieg, den GC feiert. Ich bin bei diesem Klub gross geworden, habe seit 2002 mit Ausnahme eines Jahres in Schaffhausen bei den Grasshoppers gespielt. Die Grasshoppers liegen mir am Herzen. Ich wünsche ihnen nur das Beste und hoffe, dass es mit dem Wiederaufstieg klappt.
Das Gespräch führte Curdin Durisch
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Bulletin von 17:17 Uhr, 13.08.19