Heftig fielen sie aus, die Reaktionen nach dem Aus von Lionel Messi beim FC Barcelona. Während bei den Anhängern der Katalanen Enttäuschung, Trauer und Verzweiflung dominierten, gab es bei den Supportern der anderen spanischen Klubs, speziell von Erzrivale Real Madrid, Uneinigkeit.
«Adios» zu den Aushängeschildern
Die Einen zeigten sich hämisch, ja fast schon schadenfreudig. Immerhin hat Messi den «Königlichen» mit seiner Klasse weit über 10 Jahre lang Kopfzerbrechen bereitet. Andere wiederum zollten dem Ausnahmekönner trotz der grossen Rivalität Respekt und bedauerten seinen Verlust für die spanische Meisterschaft.
Ein Verlust, der nicht wegzudiskutieren ist. Bereits der Abgang von Cristiano Ronaldo im Sommer 2018, als er sich von Real Madrid in Richtung Turin verabschiedet hatte, hinterliess in La Liga seine Spuren. Mit Messi ist die Primera Division nun auch noch sein zweites Aushängeschild unfreiwillig los. Ein herber Dämpfer für die finanziell ohnehin schon gebeutelte Liga um Präsident Javier Tebas. Das Interesse an der spanischen Meisterschaft dürfte speziell im Ausland bedeutend schrumpfen.
Gegenüber der englischen Premier League hatte La Liga bereits vor Messis Abschied beachtlich an Boden verloren. Wo Spaniens Top-Liga im Vergleich zu jener in Deutschland, Italien und Frankreich künftig stehen wird, wird sich wohl bald zeigen.
Die wichtigsten Transfers in La Liga
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Bild 1 von 8Legende: Sergio Agüero, Barcelona Der 33-jährige Stürmer wechselte nach 10 Jahren bei Manchester City ablösefrei zurück nach Spanien zu Barcelona. Auch, um mit Lionel Messi zusammenspielen zu können. Nun ist sein Landsmann aber weg. Und Agüero selber fällt erstmal verletzt aus. imago images
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Bild 2 von 8Legende: David Alaba, Real Madrid Er soll bei den «Königlichen» in die Fussstapfen des nach Paris abgewanderten Sergio Ramos treten. Ablösefrei von Bayern München gekommen, übernimmt Alaba bei Real Madrid auf Anhieb eine Schlüsselrolle. imago images
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Bild 3 von 8Legende: Memphis Depay, Barcelona Die Katalanen waren bereits seit einigen Jahren hinter ihm her, nun hat es endlich mit dem Transfer geklappt. Wie Agüero kam Memphis ablösefrei. Auf den Schultern des Niederländers lastet nach dem Abschied von Messi bereits gehörig Druck. imago images
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Bild 4 von 8Legende: Rodrigo De Paul, Atletico Madrid 35 Millionen Euro liess sich der amtierende Meister die Dienste des 27-jährigen Mittelfeldspielers kosten. Zuvor spielte De Paul in der Serie A für Udinese und war dort der wichtigste Akteur. Gut möglich, dass sich der Argentinier auch bei Atletico einen Stammplatz ergattert. imago images
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Bild 5 von 8Legende: Boulaye Dia, Villarreal Im Supercup gegen Chelsea (1:1, 5:6 n.P.) gab der 24-jährige Senegalese schon einmal eine gute Visitenkarte ab. Der Stürmer kam für 12 Millionen Euro aus der französischen Ligue 1 von Stade Reims, wo ihm letzte Saison 14 Treffer glückten. imago images
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Bild 6 von 8Legende: Erik Lamela, FC Sevilla Der Argentinier war Teil eines «Päcklis» zwischen Tottenham und den Andalusiern. Im Gegenzug für Lamela und 25 Millionen Euro erhielten die «Spurs» mit Bryan Gil ein vielversprechendes spanisches Talent. imago images
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Bild 7 von 8Legende: Carlos Bacca, Granada Der kolumbianische Altmeister hat noch nicht genug. Nach 4 Jahren bei Villarreal geht der Stürmer fortan für Granada auf Torejagd. imago images
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Bild 8 von 8Legende: Omar Alderete, Valencia Der ehemalige Abwehrchef des FC Basel bestreitet die anstehende Saison leihweise beim FC Valencia. Die Rechte am 24-jährigen Paraguayer hat aber weiterhin der Bundesliga-Klub Hertha-BSC. imago images
Wer nutzt die Gunst der Stunde?
In sportlicher Hinsicht könnte das Fehlen von Messi, gepaart mit den finanziellen Problemen der Top-Klubs, dazu führen, dass die am Freitagabend beginnende Meisterschaft (noch) ausgeglichener wird.
La Liga
Barcelona und Real Madrid sind seit geraumer Zeit nicht mehr so unantastbar wie sie es noch vor ein paar Jahren waren. In der letzten Saison konnte Atletico Madrid daraus Profit schlagen und die Meisterschaft für sich entscheiden. Auch Sevilla hatte sehr lange ein Wörtchen um den Liga-Titel mitgeredet. Das könnte sich in der bevorstehenden Spielzeit durchaus wiederholen.
Zu rechnen ist auch mit dem amtierenden Europa-League-Champion Villarreal. Das «Gelbe U-Boot» ist bekannt dafür, die ganz «Grossen» immer mal wieder zu ärgern.
Die Aufsteiger
Für frischen Wind sollen die 3 Aufsteiger sorgen. Sowohl Espanyol Barcelona als auch Mallorca sind nach einem Jahr Abstinenz zurück im spanischen Oberhaus. Rayo Vallecano, der 3. Aufsteiger, brauchte indes 2 Anläufe, um die Rückkehr in die Primera Division zu bewerkstelligen.