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Zum «Scudetto» Napolis Lukaku, McTominay und ein Bollwerk zu Contes unerwartetstem Titel

Ziemlich überraschend ist Napoli nach dem «Scudetto» 2023 und folgender Baisse schon wieder Meister. Auch wegen mangelnder Konstanz der Konkurrenz.

Fussballspieler heben Mann bei Siegesfeier im Stadion hoch.
Legende: Hoch soll er leben! Antonio Conte hat nun nach Juventus und Inter auch Napoli zum Meistertitel geführt. Keystone/EPA/CIRO FUSCO

Nach einer 33 Jahre anhaltenden Durststrecke hatte Napoli 2023 endlich wieder den «Scudetto» gewonnen. Im Jahr darauf kam dann der grosse Einbruch – Rang 10 in der Endabrechnung. Dass die «Partenopei» anschliessend erneut den Meistertitel feiern würde, hielt kaum jemand für realistisch.

Für Napoli, das im Verlauf der Saison den genialen Georgier Chwitscha Kwarazchelia Kwarazchelia an PSG verlor, kam der vierte Serie-A-Triumph nach jenen 1987, 1990 mit dem grossen Diego Armando Maradona und 2023 also recht unverhofft. Trainer Antonio Conte bestätigte diese Einschätzung nach getaner Arbeit: Er, der nunmehr 5-fache Meistertrainer in Italien, habe mit Sicherheit den «schwierigsten, herausforderndsten und unerwartetsten Titel» seiner Karriere gewonnen.

Das Team agierte nicht mehr so unwiderstehlich wie noch vor zwei Jahren unter dem aktuellen italienischen Nationalcoach Luciano Spalletti. Aber taktisch clever und solid genug, um von der fehlenden Konstanz der Konkurrenz zu profitieren. Die Mailänder Klubs, die Römer, Juventus, Atalanta – kein ernstzunehmender Gegner kam ohne Baisse durch die Saison.

2023 hatte das Team aus Kampanien mit unwiderstehlichem Powerfussball und dem Knipser Victor Osimhen (26 Tore) nahezu nach Belieben dominiert. Schon 5 Runden vor Schluss hatte der Titelgewinn festgestanden. 2 Jahre später musste man bis zum letzten Spieltag die Nerven bewahren.

Ehrliche Arbeit statt Zauber und 2 Premier-League-Transfers im Fokus

In der Offensive sorgte wie zuvor bei zahllosen anderen Klubs Romelu Lukaku, auf diese Saison hin von Chelsea gekommen, für Feuer. 14 Treffer erzielte er, 10 Assists steuerte er bei. Insgesamt hält der bullige Belgier bei 84 Toren in 165 Serie-A-Partien. ManUnited-Neuzugang Scott McTominay, ebenfalls absoluter Wunschspieler von Conte, schlug mit 18 Skorerpunkten voll ein. Ansonsten begnügte man sich mit überschaubaren 59 erzielten Toren (Inter: 79).

Doch das Prunkstück war ohnehin die Defensive. In der Hälfte seiner 34 Einsätze wahrte Keeper Alex Meret die weisse Weste, insgesamt nur 27 Mal musste der Napoli-Keeper den Ball aus dem Netz fischen. Mit Amir Rrahmani und Giovanni di Lorenzo konnte sich Napoli auf zwei absolute Dauerbrenner verlassen. 3407 resp. 3330 Minuten kam das Abwehr-Duo, das wie Meret schon zur Meistermannschaft 2023 gehörte, zum Einsatz – Spitzenwerte!

Conte ist nun der erste Trainer, der den «Scudetto» mit drei verschiedenen Teams gewonnen hat. Zuvor hatte der 55-jährige Süditaliener schon 3 Mal mit Juventus (2012–2014) sowie ein Mal mit Inter (2021) gejubelt. Doch so überraschend wie nun mit Napoli war es definitiv noch nie.

Serie A

Radio SRF 1, Abendbulletin, 23.05.25, 22:00 Uhr ; 

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