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Zum umstrittenen Wechsel «Historisch»: Ronaldo kassiert kräftig – und steigt doch ab

Cristiano Ronaldo zieht es für eine Unsumme nach Saudi-Arabien. Sportlich versinkt er damit in der Bedeutungslosigkeit.

Fussballer
Legende: Sorgt mit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien für Gesprächsstoff Cristiano Ronaldo. imago images/Sven Simon

«Ich bin gespannt auf eine neue Fussball-Liga in einem anderen Land», wurde Cristiano Ronaldo zitiert und sprach von einer «sehr inspirierenden Vision» des Klubs. «Ich bin glücklich, dass ich alles gewonnen habe, was ich im europäischen Fussball gewinnen konnte und fühle, dass es jetzt der richtige Moment ist, meine Erfahrung in Asien zu teilen.»

Hier wird mehr als nur Geschichte geschrieben.
Autor: Al-Nassr FC

Der fünffache Weltfussballer soll inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen. Unterschrieben hat der 37-Jährige für zweieinhalb Jahre. Das würde bedeuten: eine halbe Milliarde. Danach könnten weitere hohe Millionensummen für eine Botschafter-Tätigkeit für den Golfstaat folgen.

Was erwartet Ronaldo in Saudi-Arabien?

  • Der Klub: Al-Nassr FC ist in der Hauptstadt Riad beheimatet. Seine Heimspiele trägt die Mannschaft im Mrsool Park aus (Kapazität: 25'000 Zuschauer). Der Zuschauerschnitt lag in der vergangenen Saison bei gut 8000 Fans. Al-Nassr wurde bislang sechsmal saudischer Pokalsieger und neunmal Meister. Aktuell steht das Team in der Tabelle der Saudi Pro League auf Rang 2. In der Champions League des asiatischen Fussballverbandes AFC ist der Klub in dieser Saison allerdings nicht vertreten.
  • Das Team: Es stehen einige Profis unter Vertrag, die zuvor in Europa spielten. Zum Beispiel Torhüter David Ospina aus Kolumbien (ehemals Napoli und Arsenal) und Offensivspieler Talisca aus Brasilien (Benfica Lissabon/Besiktas Istanbul). Trainiert wird das Team vom Franzosen Rudi Garcia, der zuletzt bei Olympique Lyon tätig war.
  • Reputation: «Hier wird mehr als nur Geschichte geschrieben. Dies ist eine Verpflichtung, die nicht nur unseren Klub zu noch grösserem Erfolg inspirieren wird, sondern auch unsere Liga, unsere Nation und künftige Generationen, Jungen und Mädchen, dazu inspirieren wird, die beste Version ihrer selbst zu sein», teilte Al-Nassr mit. Für das wegen seiner Menschenrechtsverstösse hochumstrittene Königreich ist der Transfer ein Hauptgewinn. «Willkommen in Ihrem neuen Zuhause», schrieb Saudi-Arabiens Sportminister Abdulasis bin Turki al-Faisal.

Kritiker werfen dem streng konservativen Golfstaat vor, mit dem Engagement im Profisport den eigenen Ruf aufpolieren zu wollen. Unter anderem will sich das Land dem Vernehmen nach um die Fussball-WM 2030 bewerben. Bei diesem Versuch könnte Ronaldo dann ein Werbeträger werden, ebenso wie sein langjähriger Konkurrent Lionel Messi.

Radio SRF 3, Nachrichten, 31.12.2022, 07:30 Uhr;

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