Der Torjubel von Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri im Spiel gegen Serbien ist im Nati-Camp in Togliatti auch zwei Tage später noch ein grosses Thema. Nachdem die Fifa am Samstag wegen des «Doppeladler»-Jubels »ein Verfahren eröffnete, nahm am Sonntag SFV-Verbandspräsident Peter Gilliéron Stellung.
Im Moment kann der Schweizerische Fussballverband nichts weiter tun als abwarten. «Ich habe gelernt, dass ich weder im Fussball noch in der Juristerei Prognosen mache», so der Präsident. Sicher sei, dass die Fifa auch die äusseren Umstände in die Urteilsfindung einfliessen lasse.
Es wäre ein Hammerschlag, wenn die Spieler gesperrt würden.
Gilliéron sagte in einer Medienrunde: «Es wäre ein Hammerschlag, wenn die Spieler gesperrt würden.» Er sei denn auch «hoffnungsvoll» was das Urteil angehe, bestätigte er im SRF-Interview. Der SFV rechnet mit einer zeitnahen Entscheidung von Seiten der Fifa. «Erfahrungsgemäss geht das an einer WM sehr schnell», so Gilliéron.
Rückendeckung vom Bundesrat
Xhaka und Shaqiri erhielten nicht nur Rückendeckung vom Verband, sondern auch von bundesrätlicher Stelle. Sportminister Guy Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis verteidigten die Jubelgesten der beiden albanischstämmigen Nationalspieler in der NZZ am Sonntag .
«Wer die aufgeladene Stimmung miterlebt hat, schätzt die Leistung der Schweizer Nati umso mehr und kann verstehen, wenn die Emotionen mit einem Spieler durchgehen», sagte Parmelin, der den 2:1-Sieg der Schweiz vor Ort in Kaliningrad mitverfolgt hatte.
Cassis nannte die Mannschaft ein perfektes Beispiel für die Verschmelzung verschiedener Kulturen. «Ich zweifle nicht, dass man patriotische Emotionen für die Nation empfinden kann, die einen aufgenommen hat, ohne sein Heimatland zu vergessen.»
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei